Hannover – Im Jahr 2016 gab es weltweit 216 Millionen Malaria-Neuinfektionen – das waren fünf Millionen Fälle mehr als im Jahr zuvor. Auch bezüglich der Todesfälle gab es keine Fortschritte bei der Malaria-Bekämpfung: Im Jahr 2016 starben 445.000 Menschen an der Krankheit (2015: 446.000). Afrika ist am stärksten von Malaria betroffen: Auf die Region entfallen mehr als 90 Prozent aller Neuinfektionen und Todesfälle. Das geht aus dem neuen Malaria-Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hervor.
„Es ist ein Armutszeugnis, dass es bei der Eindämmung von Malaria keine weiteren Fortschritte gibt“, sagt Renate Bähr, Geschäftsführerin der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW). „Dabei kann einer Infektion durch einfache und günstige Mittel wie imprägnierte Moskitonetze vorgebeugt werden. Doch es mangelt an ausreichender Finanzierung: Um die Malaria-Epidemie effektiv zu bekämpfen, wären bis 2020 6,5 Milliarden US-Dollar jährlich nötig – das sind 3,8 Milliarden US-Dollar mehr, als derzeit zur Verfügung stehen. Neben Investitionen in bestehende Diagnostika, Impfstoffe, Medikamente und Präventionsmittel braucht es vor allem Gelder für die Forschung und Entwicklung neuer Instrumente. Auch Deutschland sollte sich bei der Eindämmung von Malaria stärker engagieren und die Investitionen vor allem für Forschung und Entwicklung erhöhen.“
Über die DSW
Die DSW ist eine international tätige Entwicklungsorganisation. Ziel unserer Arbeit ist es, zur Umsetzung des Menschenrechts auf Familienplanung und zu einer zukunftsfähigen Bevölkerungsentwicklung beizutragen. Jugendliche sind daher die wichtigste Zielgruppe unserer Projekte. Auf nationaler und internationaler Ebene nehmen wir Einfluss auf politische Entscheidungsprozesse in den Bereichen Gesundheit, Familienplanung und Gleichstellung der Geschlechter.
Weitere Informationen zum Malaria-Bericht der WHO:
www.who.int/malaria/publications/world-malaria-report-2017/en/