Bonn – Am Welt-Rheuma-Tag, 12. Oktober 2007, beginnt die Deutsche Rheuma-Liga eine Informationskampagne zum Krankheitsbild Arthrose. Unter dem Motto “Arthrose? Wir helfen weiter” will der Verband mit Großflächenplakaten bundesweit auf die Beratungs- und Bewegungsangebote der örtlichen Gruppen hinweisen. Umfangreiches kostenloses Informationsmaterial, eine spezielle Hotline für Ratsuchende und ein Experten-Forum im Internet stehen ab Mitte Oktober zur Verfügung: http://www.rheuma-liga.de
Mit der neuen Kampagne will die Deutsche Rheuma-Liga in den nächsten Monaten auf ihre Beratungs- und Bewegungsangebote aufmerksam machen. Dabei wird der Gesundheitsmarkt kritisch ins Visier genommen. Auch wenn die Medizinforschung bemüht ist, Lösungen für den gestressten Gelenkknorpel zu finden, eine wirkliche Heilung ist für Arthroseerkrankte nicht in Sicht, so die Experten der Rheuma-Liga. Für hunderttausende bleibt daher alljährlich nur die Operation. Künstliche Gelenke haben Hochkonjunktur. Dabei könnte durch konsequente Bewegungsangebote im Alltag manche Operation vermieden oder auf lange Sicht hinausgezögert werden, erklärt die Rheuma-Liga.
Fünf Millionen Menschen leben in Deutschland mit starken Beeinträchtigungen infolge von Arthrose. Die Zahl der Betroffenen wird in den nächsten Jahren mit der älter werdenden Bevölkerung weiter steigen. Arthrose ist die häufigste Erkrankung des rheumatischen Formenkreises. Dabei wird der Gelenkknorpel angegriffen. Überbeanspruchung, Fehlhaltungen, Sportverletzungen oder genetische Veranlagung können Auslöser sein. Am häufigsten betroffen sind tragende Gelenke wie Knie- und Hüfte, aber auch die Fingergelenke. Der Knorpel wirkt im gesunden Gelenk wie ein Gummipuffer. Gelenkschmiere hält ihn weich und geschmeidig. Bei zu wenig Bewegung, extremer Beanspruchung oder altersbedingt trocknet der Knorpel im Laufe der Jahre aus und rubbelt sich ab wie ein Radiergummi. Das Gelenk fängt an zu schmerzen, entzündet sich, schwillt an. Oft wird die Arthrose erst jetzt schmerzhaft bemerkt.
Die Deutsche Rheuma-Liga bietet seit fast 40 Jahren Beratung und Unterstützung in einem großen Netzwerk, das überwiegend von rheumakranken Menschen selbst getragen wird. Der gemeinnützige Verein zählt 250.000 Mitglieder mit Verbänden und Gruppen in allen Bundesländern. Arthrosebetroffenen Wege der Selbsthilfe und Therapie aufzuzeigen, ist ein wichtiges gesundheitspolitisches Ziel. Die Deutsche Rentenversicherung Bund und die Barmer Ersatzkasse unterstützen daher die Informationskampagne der Deutschen Rheuma-Liga.