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Deutsche Krebshilfe: Positive Bilanz für 2021Neue Förderprogramme in der Krebsprävention und Kinderonkologie
v.l.n.r.: Gerd Nettekoven (Vorstandsvorsitzender Deutsche Krebshilfe), Anne-Sophie Mutter (Präsidentin Deutsche Krebshilfe) und Dr. Franz Kohlhuber (Vorstand Deutsche Krebshilfe) (Foto: Chris Zeilfelder/Deutsche Krebshilfe)

Deutsche Krebshilfe: Positive Bilanz für 2021
Neue Förderprogramme in der Krebsprävention und Kinderonkologie

Pressemitteilung

Bonn – Im Geschäftsjahr 2021 konnte die Deutsche Krebshilfe 152,2 Millionen Euro an Einnahmen verzeichnen. Damit hat sie 163 neue Projekte und grundlegende Initiativen auf den Weg bringen können – wie zwei neue Förderschwerpunktprogramme zur Krebsprävention und in der Kinderonkologie. So unterstützt die Stiftung ein Graduiertenkolleg, mit dem sie gezielt junge Wissenschaftler*innen für die Krebsprävention begeistern und ausbilden möchte. Der Auf- und Ausbau von speziellen Studiennetzwerken soll dazu beitragen, die Heilungschancen für krebskranke Kinder und Jugendliche zu verbessern, für die bislang keine effektiven Therapien zur Verfügung stehen. “Ich bin sehr beeindruckt von den vielfältigen Aktivitäten der Deutschen Krebshilfe, die unmittelbar den Betroffenen und Angehörigen zugutekommen. Aber auch die hohe Motivation ihrer ehrenamtlichen Unterstützer und der unermüdliche Einsatz der Spenderinnen und Spender ist absolut bemerkenswert. Ihnen gilt mein großer Dank”, so Anne-Sophie Mutter, Präsidentin der Deutschen Krebshilfe, bei der Jahrespressekonferenz.

Im Jahr 2021 spendeten mehr als 366.000 Privatpersonen und etwa 6.150 Unternehmen insgesamt 36,1 Millionen Euro an die Deutsche Krebshilfe. 90,1 Millionen Euro erhielt die Stiftung aus Nachlässen. Ebenfalls wichtige Einnahmen: Erlöse aus Aktionen und Veranstaltungen, Kondolenzspenden sowie Zuweisungen aus Geldauflagen. “Uns ist vollkommen bewusst, dass 2021 für viele kein einfaches Jahr war. Umso mehr zeigt uns dieses Jahresergebnis, dass unsere Anstrengungen im Kampf gegen den Krebs von den Bürgerinnen und Bürgern anerkannt werden. Wir sind sehr dankbar für die hohe Spendenbereitschaft unserer Mitmenschen,” so Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe.

Die Deutsche Krebshilfe ist seit vielen Jahren der bedeutendste private Drittmittelgeber für die onkologische Forschung in Deutschland. Sie unterstützt zahlreiche Wissenschaftler*innen und Mediziner*innen bei ihren Forschungsarbeiten. 2021 bewilligte sie 71,7 Millionen Euro für neue Projekte auf den Gebieten der Grundlagenforschung, klinischen Krebsforschung und der Versorgungsforschung. 18 Millionen Euro hat die Stiftung für klinische und wissenschaftliche Strukturmaßnahmen bereitgestellt. So hat sie beispielsweise ihr Programm zur Förderung von Krebs-Exzellenzzentren fortgeführt und ausgeweitet und somit das von ihr in Deutschland initiierte Comprehensive Cancer Center-Netzwerk weiterentwickelt.

4 Millionen Euro flossen in die wichtige Arbeit von Krebs-Selbsthilfeorganisationen. Mit 4,3 Millionen Euro unterstützte die Deutsche Krebshilfe im Rahmen ihres Härtefonds insgesamt mehr als 6.100 Menschen, die durch ihre Erkrankung in finanzielle Not geraten sind. Rund 10.700 Betroffene und Angehörige suchten im Jahr 2021 Rat und Hilfe beim INFONETZ KREBS, dem Informations- und Beratungsdienst der Deutschen Krebshilfe.

Strategischer Ausbau der Prävention

Um die Krebsprävention in Deutschland nachhaltig zu stärken, hat die Deutsche Krebshilfe im Jahr 2021 die “Cancer Prevention – Graduate School” auf den Weg gebracht. Im Rahmen dieser Initiative fördert die Organisation 11 besonders innovative Forschungsvorhaben mit insgesamt 3 Millionen Euro. Ziel ist es, vor allem junge Wissenschaftler*innen für die Krebspräventionsforschung zu begeistern und auszubilden. So sind in jedes Projekt ein bis zwei Promovierende involviert, die sich in einer Graduiertenschule miteinander vernetzen und austauschen und so voneinander lernen. “Zukunftsweisend ist der multidisziplinäre Ansatz, der die jungen Graduenten zu Präventionsexpertinnen und -experten der Zukunft ausbildet”, erklärt Professor Dr. Hermann Brenner vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg, der das Graduiertenkolleg koordiniert. “Alle Projekte adressieren mindestens zwei der drei Schwerpunkte des Förderprogrammes: ‘Grundlagenforschung’, ‘Public Health’ und ‘Kommunikation’. So vernetzt das Programm auf einzigartige Weise unterschiedliche wissenschaftliche Disziplinen, die für die Erforschung aber auch die Umsetzung von Krebsprävention hochrelevant sind.”

Strukturförderung in der Kinderonkologie

Kinder und Jugendliche mit der Diagnose Krebs sind in Deutschland grundsätzlich sehr gut versorgt. Über 90 Prozent von ihnen werden im Rahmen von nationalen oder europaweiten klinischen Therapieoptimierungs-Studien behandelt – in den meisten Fällen erfolgreich. Für krebskranke Kinder, die nicht auf die verfügbaren Therapien ansprechen oder einen Rückfall erleiden, sieht die Situation anders aus. Im Rahmen eines neuen Förderprogramms unterstützt die Deutsche Krebshilfe deshalb den Auf- und Ausbau von zwei Studiennetzwerken – PECT-EAST und SELECT Southwest – mit mehreren Kinderkrebszentren, die einen hohen Standard in der Forschung und Versorgung haben. Sie sollen Konzepte zur effizienten Durchführung von sogenannten frühen klinischen Studien entwickeln und umsetzen. “Aufgrund der geringen Fallzahlen ist die Bildung von Netzwerken essenziell”, erklärt Professorin Dr. Angelika Eggert von der Kinderklinik der Charité in Berlin, die das “PECT-EAST Network” leitet. “Auf diese Weise können wir mehr junge Patientinnen und Patienten in innovative klinische Studien einbinden und ihnen den Zugang zu Therapien ermöglichen, die sich in einer sehr frühen Phase der Entwicklung befinden.” Die Deutsche Krebshilfe fördert die beiden Netzwerke mit jeweils 2,5 Millionen Euro für insgesamt fünf Jahre.

Weitere Informationen zu den neuen Förderschwerpunktprogrammen und Interviewpartner auf Anfrage.

Den Geschäftsbericht 2021 finden Sie unter www.krebshilfe.de/geschaeftsbericht, sowie ein Interview mit Gerd Nettekoven unter www.krebshilfe.de/interview.