Stuttgart – Um die Bekämpfung der Volkskrankheit Altersdiabetes (Diabetes mellitus Typ II) ging es am Freitag (07.10.) bei einer Fachtagung des Landesgesundheitsamts im Regierungspräsidium Stuttgart. Im Blickfeld der Bemühungen liegen die Vorbeugung (Prävention), Gesundheitsförderung und Reduzierung der Folgen von Diabetes. “Dabei ist Diabetes kein unabwendbares Übel”, stellte Sozialministerin Katrin Altpeter fest und erklärte: “Der Einzelne kann durch seinen Lebensstil entscheidend dazu beitragen, das Auftreten von Diabetes Typ II hinauszuzögern oder ganz zu verhindern.” Auch die gezielte Vorbeugung von Diabetes, für Migranten oder Arbeitslosen war Thema der Fachtagung. Gerade bei Migranten ist der Anteil der übergewichtigen Kinder knapp doppelt so hoch wie bei deutschen Kindern. Und Übergewicht ist ein Risikofaktor, an Diabetes zu erkranken. Gleichzeitig startet die von der Deutschen-Diabetes-Stiftung (DDS) entwickelte Initiative Xund (sprich Gsund) in Baden-Württemberg, welche sich ebenfalls die Risiko-Früherkennung und Prävention auf die Fahnen geschrieben hat.
Gerade die Zahl der risikobehafteten Personen zeigt einen deutlichen Handlungsbedarf. Fast jeder 10. Baden-Württemberger leidet bereits unter Diabetes, etwa jeder 4. an Bluthochdruck und sogar annähernd jeder 2. ist Schätzungen zufolge übergewichtig. Fast jeder 5. gilt sogar als fettleibig. Dabei, so auch der Konsens der Konferenz, sind Ausbruch und auch Spätfolgen, wie Amputationen oder Erblindung, durch den Lebensstil verzöger- beziehungsweise vermeidbar. Mit Initiativen wie der Gesundheitsstrategie versucht die Landesregierung diese Lebensstilveränderung voranzutreiben. Die Sozialministerin lobte die Initiative Xund in Baden-Württemberg. Denn dadurch werde die Gesundheitsstrategie in der Umsetzung unterstützt. So versprechen sich die Beteiligten, die Folgeerscheinungen eines zu spät entdeckten Diabetes durch Früherkennung und Prävention zu reduzieren.
Auch aktuelle Einschätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterstützen diese Bemühungen. So schätzt die WHO, dass rund die Hälfte aller Diabetesfälle durch gezielte Prävention und Gesundheitsförderung verhinderbar wären.