Berlin – Zum heutigen “Spiegel”-Artikel über eine angebliche Abwanderung einer zunehmenden Zahl von Privatversicherten in die Gesetzliche Krankenversicherung erklärt der Direktor des Verbandes der Privaten Krankenversicherung (PKV), Volker Leienbach:
“Jedes Jahr wechseln deutlich mehr Menschen aus der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in die Private Krankenversicherung als in umgekehrter Richtung. Gegenteilige Behauptungen sind absurd und nachweislich falsch. Wenn einzelne Vertreter gesetzlicher Krankenkassen versuchen, einen anderen Eindruck zu erwecken, ist das nicht seriös. Verschwiegen wird dabei die Zahl der gesetzlich Versicherten, die im selben Zeitraum in die Private Krankenversicherung streben. Tatsache ist: Der Saldo der Wanderungsbewegungen zwischen GKV und PKV zeigt Jahr für Jahr einen großen Abstand zu Gunsten der PKV. Abschließende Zahlen für das Jahr 2011 liegen uns zwar noch nicht vor, doch schon die Zwischenberichte zeigen, dass der Vorsprung der PKV in der Wanderungsbilanz gegenüber dem Vorjahr sogar noch gewachsen ist. Von einem Abwanderungstrend kann also überhaupt nicht die Rede sein das Gegenteil ist richtig. Die unten aufgelisteten Zahlen zeigen die realen Wanderungsbewegungen zwischen GKV und PKV aus den letzten Jahren. Diese Zahlen sind seit jeher starken Schwankungen unterworfen, doch eines gilt für alle Jahre: Der Saldo zu Gunsten der PKV war immer eindeutig positiv. Überdies entstehen die meisten Wechsel zur GKV infolge zwingender gesetzlicher Vorgaben vielfach sogar gegen den erklärten Willen der Versicherten. Demgegenüber erfolgt jeder Wechsel von der GKV zur PKV stets komplett freiwillig. Ein Wechsel zwischen GKV und PKV unterliegt klaren gesetzlichen Regeln. Der Spiegel-Bericht zitiert Vertreter gesetzlicher Krankenkassen mit Andeutungen, dass sie wechselwilligen Versicherten Schlupflöcher zur Umgehung der gesetzlichen Schranken aufzeigen. Wenn eine Krankenkasse als öffentlich-rechtliche Körperschaft Beihilfe zur Umgehung des Sozialgesetzbuches leisten sollte, wäre dies ein Skandal. Die PKV steht jedenfalls für solche rechtswidrigen Praktiken nicht zur Verfügung. Wanderungsbewegungen zwischen GKV und PKV
2010 Übertritte zur PKV: 227.700 Abgänge zur GKV: 153.200 Saldo: + 74.500
2009 Übertritte zur PKV: 288.200 Abgänge zur GKV: 146.500 Saldo: + 141.700 2008 Übertritte zur PKV: 244.900 Abgänge zur GKV: 151.000 Saldo: + 93.900
2007 Übertritte zur PKV: 233.700 Abgänge zur GKV: 154.700 Saldo: + 79.000
2006 Übertritte zur PKV: 284.700 Abgänge zur GKV: 143.900 Saldo: + 140.800