Berlin – In der Pharmabranche bahnt sich ein Börsengang an: Wie APOTHEKE ADHOC berichtet, soll der Münchner Hersteller Dermapharm nach dem abgeblasenen Verkauf nun an den Kapitalmarkt gebracht werden.
Bei Dermapharm werde jetzt ein Börsengang anvisiert, berichtet APOTHEKE ADHOC unter Berufung auf mit der Transaktion vertraute Kreise. Mit den Vorbereitungen beauftragt ist demnach die Investmentbank Morgan Stanley.
Auf Nachfrage erklärt Stefan Grieving, Vorstand Marketing und Vertrieb: „Um sich ergebende Marktchancen bestmöglich nutzen zu können, sondiert das Management der Dermapharm kontinuierlich sämtliche Optionen, um die Basis für weiteres, nachhaltiges Wachstum zu legen, wobei grundsätzlich keine Optionen ausgeschlossen werden.“ Darüber hinaus wollte er die Gerüchte nicht weiter kommentieren. Nur soviel: Dermapharm sei in den letzten Jahren profitabel gewachsen.
Einige Indizien sprechen laut APOTHEKE ADHOC dafür, dass es tatsächlich zu einem Börsengang kommen könnte. So muss Firmengründer Wilhelm Beier seinen Konzern demnächst umfinanzieren: 2017 und 2018 werden Genussrechte in Höhe von 11 Millionen Euro zur Rückzahlung fällig, die er 2010 ausgegeben hatte. 2017, 2019 und 2021 muss der Firmenchef außerdem Schuldscheindarlehen in Höhe von 128 Millionen Euro tilgen, mit denen Dermapharm sich 2012 beziehungsweise 2014 frisches Kapital besorgt hatte.
Ein Vorteil eines Börsengangs: Beier könnte weiter mitspielen. Bereits vor Monaten hat er damit begonnen, sein Imperium neu zu strukturieren. Die teilweise verflochtenen Beteiligungen der verschiedenen Firmen und Finanzdrehscheiben wurden aufgelöst, im Sommer wurde mit der Dermapharm SE eine neue Dachgesellschaft in Form einer europäischen Aktiengesellschaft gegründet.
Noch ist Dermapharm komplett in Familienbesitz: Der Firmenchef selbst hält 80 Prozent der Aktien, der Rest gehört seiner Frau und ein kleines Paket seinem Sohn. Das knapp 10-prozentige Aktienpaket, das seit der Gründung der Berliner Fabrikantin Bettina Strohscheer-Mies gehörte, kaufte Beier bereits Anfang 2015 zurück.
Vor einem Jahr hatten die Finanzinvestoren BC Partners und Nordic Capital nach Medienberichten jeweils etwas mehr als eine Milliarde Euro geboten. Doch dann machte Firmengründer Wilhelm Beier überraschend einen Rückzieher. Er sei zu dem Schluss gekommen, „dass sein Geld in Dermapharm doch besser angelegt sei“, hieß es.
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