Heidelberg – Die vom Deutschen Krebsforschungszentrum am Universitäts KrebsCentrum Dresden (UCC) eingerichtete erste Außenstelle des Krebsinformationsdienstes wird seit Eröffnung am 1. März 2010 rege genutzt. Wie eine erste Zwischenbilanz zeigt, hat sich die Anzahl der Anrufer aus den östlichen Bundesländern im Vergleich zu den Vormonaten mehr als verdoppelt. Darunter sind vor allem Krebspatienten und ihre Angehörigen. Die Außenstelle in Dresden ist, wie der bundesweite Krebsinformationsdienst in Heidelberg, unter der kostenlosen Telefonnummer 0800 – 420 30 40 täglich von 8.00 bis 20.00 Uhr zu erreichen.
Mit der Einrichtung der Außenstelle in Dresden konnte der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums sein Angebot noch mehr Menschen zugänglich machen. Insbesondere in den östlichen Bundesländern kannten bisher zu wenige Krebspatienten und ihre Angehörigen diese Möglichkeit, sich aktuelles, qualitätsgeprüftes und fundiertes Wissen über Krebs zu verschaffen. Wählt man die kostenlose Nummer, erkennt das Telefonsystem Anrufe aus den östlichen Bundesländern und leitet diese direkt nach Dresden. Dort arbeiten inzwischen drei ärztliche Mitarbeiterinnen des Krebsinformationsdienstes, die genau wie die Mitarbeiter in Heidelberg eine intensive Schulung durchlaufen haben und auf alle Informationen zugreifen können, die der Krebsinformationsdienst täglich aktuell recherchiert und zum Thema Krebs vorhält.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum und das Universitäts KrebsCentrum Dresden vermelden erste deutliche Erfolge beim Aufbau der Außenstelle: In den ersten drei Monaten hat sich die Zahl der Anrufer aus den östlichen Bundesländern im Vergleich zu den Vormonaten mehr als verdoppelt. Insbesondere Betroffene aus Sachsen haben das Angebot telefonischer Information genutzt. Vorwiegend wandten sich Krebspatienten sowie ihre Angehörigen und engen Freunde an den Dienst.
Die Anfragen an die Außenstelle Dresden unterscheiden sich inhaltlich kaum von denen der Nutzer aus dem Westen Deutschlands. Von Interesse waren vor allem die Vorbeugung, Früherkennung, Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen sowie Informationsmaterialien und Adressen fachlich kompetenter und Wohnort naher Ansprechpartner. Die Themen Brustkrebs und Prostatakrebs bestimmten die meisten Gespräche – sie waren für über 42 Prozent der Anfragen der Anlass, den Krebsinformationsdienst in Dresden anzurufen. Frauen stellen in ganz Deutschland die Mehrzahl der Nutzer, ihr Anteil liegt bei 53 Prozent in den östlichen und bei knapp 57 Prozent in den westlichen Bundesländern. Die durchschnittliche Gesprächsdauer lag, unabhängig von der Herkunft der Anrufer, bei etwas über einer Viertelstunde. Als bundesweiter Dienst steht der Krebsinformationsdienst im Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg und in der Außenstelle Dresden jedem Bürger bei Fragen zum Thema Krebs zur Verfügung. Im vergangenen Jahr hat der Dienst rund 33.000 individuelle Anfragen beantwortet. Sowohl im Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg wie auch in der neuen Außenstelle am Universitäts KrebsCentrum Dresden will der Dienst bis Jahresende seine Kapazitäten noch deutlich ausweiten, so dass mehr Menschen als bisher ihre Fragen zum Thema Krebs stellen können.
Der Krebsinformationsdienst informiert unter der bundesweit kostenlosen Telefonnummer 0800 – 420 30 40, per E-Mail an krebsinformationsdienst@dkfz.de und im Internet unter http://www.krebsinformationsdienst.de. Mit Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) wird der Krebsinformationsdienst derzeit zum Nationalen Referenzzentrum für Krebsinformation ausgebaut. Das Universitäts KrebsCentrum Dresden (UCC) ist bundesweit eines von elf “Onkologischen Spitzenzentren” der Deutschen Krebshilfe e.V. Diese Auszeichnung erhielt das UCC 2007 nach einer internationalen Begutachtung als eines der ersten Spitzenzentren in Deutschland. Das Universitäts KrebsCentrum Dresden wurde 2003 gemeinsam vom Universitätsklinikum und der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus als Comprehensive Cancer Center für umfassende interdisziplinäre Versorgung krebskranker Patienten, Krebsforschung und Lehre gegründet. Seit 2004 ist das UCC nach DIN EN ISO 9001:2000 zertifiziert.
Im Universitäts KrebsCentrum Dresden arbeiten in sämtlichen onkologischen Disziplinen hoch spezialisierte Fachärzte zusammen, um für die einzelnen Patienten eine individuell abgestimmte, optimale multidisziplinäre Therapie zu erzielen. Viele Spezialisten sind nicht nur erfahrene Ärzte, sondern darüber hinaus als Hochschullehrer und Krebsforscher tätig. Damit ist sichergestellt, dass der modernste Wissensstand bei jedem Schritt von der Diagnostik bis zur Behandlung berücksichtigt wird.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland und Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren. Über 2.000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, davon 850 Wissenschaftler, erforschen die Mechanismen der Krebsentstehung und arbeiten an der Erfassung von Krebsrisikofaktoren. Sie liefern die Grundlagen für die Entwicklung neuer Ansätze in der Vorbeugung, Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen. Daneben klären die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Krebsinformationsdienstes (KID) Betroffene, Angehörige und interessierte Bürger über die Volkskrankheit Krebs auf. Das Zentrum wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert.
Diese Pressemitteilung ist abrufbar unter http://www.dkfz.de und http://www.ucc.med.tu-dresden.de .
Birte Urban-Eicheler Pressesprecherin Öffentlichkeitsarbeit und Bildungsprojekte Universitäts KrebsCentrum Dresden Fetscherstraße 74 01307 Dresden T: +49 351 458 7443 F: +49 351 458 7380 Birte.Urban@uniklinikum-dresden.de