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Der Arztberuf muss in Deutschland attraktiver werden

Medizinstudienplätze stärker über Auswahlgesprächen vergeben

Berlin – Zu den Plänen des Bundesgesundheitsministers Rösler zur Abschaffung des numerus clausus im Studienfach Medizin erklärt der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Michael Kretschmer MdB:

Der Vorstoß von Bundesgesundheitsminister Rösler, den Zugang zum Medizinstudium künftig stärker durch Auswahl- und Eignungsgespräche und weniger durch den numerus clausus zu regulieren, ist zu begrüßen. Die Suche nach Rezepten gegen den Ärztemangel darf allerdings nicht bei der Diagnose stehen bleiben, die Behandlung muss auf vielen Ebenen ansetzen. Schon heute können Hochschulen 60 Prozent aller Medizinstudienplätze über eigene Auswahlverfahren und Auswahlkriterien vergeben werden, viele Hochschulen orientieren sich allerdings weiterhin nur an der Abitur-Durchschnittsnote. Das muss sich ändern: Wir haben den Hochschulen die Freiheit gegeben, sich die geeignetsten Bewerber auszusuchen, jetzt müssen diese Möglichkeiten auch ausgeschöpft werden. Mit einer Abschaffung des numerus clausus ist allerdings noch keine Ausweitung der Studienplatzkapazitäten und auch keine Erhöhung der Zahl der Absolventen verbunden, die auch tatsächlich als Ärzte tätig werden. Auch das müssen wir anpacken. Die Überlegung, eine Landarztquote einzuführen und diejenigen bevorzugt zum Studium zuzulassen, die bereit sind, als Arzt in einem unterversorgten Gebiet tätig zu werden, kann ein guter Ansatz sein. Nötig ist aber auch eine kritische Diskussion über den großen Anteil an Medizinstudenten, die sich nach einem erfolgreichen Studium gegen den Arztberuf entscheiden oder im Ausland tätig werden. Der Arztberuf muss in Deutschland attraktiver werden, zum Beispiel auch was die Vereinbarkeit von Familie und Beruf betrifft. Offen ist, wie eine Ausweitung der Studienplätze finanziert werden kann. Pro Absolvent kostet ein Medizinstudium rund 180.000 Euro. Die Länder werden angesichts der hohen Kosten pro Studienplatz nicht ohne weiteres die Angebote ausbauen können. Daher ist es umso wichtiger, die Quote derjenigen, die nach dem Studium in die Krankenversorgung gehen, mit Anreizen zu erhöhen. Sachsen zum Beispiel unterstützt Medizinstudenten, die sich in unterversorgten Regionen als Hausärzte niederlassen wollen, mit Studienbeihilfen zwischen 300 und 600 Euro monatlich. Im Gegenzug verpflichten sich die Medizinstudenten, nach ihrer Ausbildung zum Allgemeinmediziner vier Jahre lang als Hausarzt in einer unterversorgten Region in Sachsen zu arbeiten.