Schwaikheim – Psychische Erkrankungen werden von Betroffenen und deren Umfeld leider immer noch oft geheim gehalten. “Deshalb ist es ein sehr starkes und wichtiges Zeichen der Weltgesundheitsorganisation WHO, dass sie die Depression als zentrales Thema für den Weltgesundheitstag am 7. April gewählt hat”, sagt DDL-Vorsitzender Thomas Müller-Rörich. In Zeiten, in denen laut WHO in Deutschland etwa 4,1 Millionen Menschen (5,2 Prozent der Bevölkerung) an Depression leiden, ist es richtig, sie in den Fokus zu rücken. Müller-Rörich: “Zu einem gesunden Menschen gehört auch eine gesunde Psyche. Egal, welcher Art: Eine Krankheit ist keine Schande! Wir haben immer bessere Medizin, für Körper und Psyche.” Einer WHO-Studie zufolge waren im Jahr 2015 weltweit etwa 322 Millionen Menschen (4,4 Prozent der Weltbevölkerung) an Depression erkrankt.
Obwohl mittlerweile von einer “Volkskrankheit” gesprochen wird, ist die Depression immer noch nicht salonfähig, sie passt nicht in unsere Gesellschaft. Lieber nichts davon den Freunden und Arbeitgebern erzählen, wer weiß, was sie darüber denken? Dass ich nicht belastbar bin, eine Memme, ein Weichei?
Gegen diese Stigmatisierung kämpft und arbeitet die Deutsche DepressionsLiga e.V. seit ihrer Gründung im Jahr 2009. Als unabhängige Patientenorganisation ist sie Sprachohr und Ratgeber für Betroffene. Die DDL bietet Betroffenen und Angehörigen Unterstützung an, beispielsweise durch Mailberatung, und setzt sich für die Belange von Depressiven ein. Seit Jahresbeginn sitzt sie auch im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) – er ist das oberste Beschlussgremium der gemeinsamen Selbstverwaltung der Ärzte, Zahnärzte, Psychotherapeuten, Krankenhäuser und Krankenkassen in Deutschland.
Darüber hinaus unterstützt die DDL Projekte wie das “Radio Sonnengrau” (sonnengrau) sowie die “MUT-Tour” (Mut-Tour)
Die Öffentlichkeitsarbeit – sowohl persönlich als auch in sozialen Medien – ist ein Schwerpunkt der Arbeit der ehrenamtlich tätigen DDL. Sie ist bundesweit aktiv bei unterschiedlichsten Veranstaltungen und Aktionen zum Thema Depression.
Nächster Termin:
Zum Weltgesundheitstag nimmt die DDL am 7. April 2017 an einer Fachveranstaltung der Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V. im Auftrag des Bundesgesundheitsministerium teil. Der Öffentlichkeitsbeauftragte (Armin Rösl) wird über die Arbeit der DDL referieren, mit Schwerpunkt Soziale Medien, sowie kurz über seine Depressionserfahrungen berichten.
Veranstaltungsort:
Hotel Aquino
Tagungszentrum Katholische Akademie
Hannoversche Straße 5b
10115 Berlin-Mitte
Deutsche DepressionsLiga e.V.:
Die Deutsche DepressionsLiga ist eine bundesweit aktive Patientenvertretung für an Depressionen erkrankte Menschen. Sie ist eine reine Betroffenenorganisation, deren Mitglieder entweder selbst von der Krankheit Depression betroffen oder deren Angehörige sind. Die DDL ist als gemeinnützig anerkannt und finanziert sich aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden und Zuwendungen.