Berlin – Die sieben für den Marie Simon Pflegepreis nominierten Projekte zeigen vorbildhaft praxiserprobte Lösungsansätze auf, wie unsere Gesellschaft den aktuellen Herausforderungen zur Versorgung unserer älteren und pflegebedürftigen Mitmenschen gerecht werden kann. Der Wettbewerb wird von der spectrumK GmbH in Kooperation mit dem Deutschen Städte- und Gemeindebund ausgelobt und steht unter der Schirmherrschaft der Pflegebevollmächtigten der Bundesregierung, Claudia Moll (MdB). Die Nominees und die Preisträger*innen werden im Rahmen der Berliner Pflegekonferenz geehrt.
Mit dem demografischen Wandel steigt die Nachfrage zur pflegerischen Versorgung. Aufgrund beschränkter Ressourcen – personell wie finanziell – können die Kapazitäten aber nicht unbegrenzt erhöht werden. Es sind daher Ansätze gefragt, wie die Ressourcen geschont oder zielgerichteter eingesetzt oder weitere gewonnen werden können. Aber nicht nur mengenmäßig verändern sich die Bedarfe. Unsere Gesellschaft wird diverser und mobiler. Mit den wandelnden Lebensentwürfen verändern sich auch die Erwartungen daran, wie wir im Alter leben und versorgt werden möchten.
Die Themen der nominierten Projekte spiegeln diese Entwicklungen wider. So geht es unter anderem darum, neue und zeitgemäße Ideen für das Leben im Alter zu entwickeln oder dafür zu sorgen, dass bis zum Lebensende eine angemessene und Anliegen wunschgemäße Versorgung erfolgen kann. Mit der Alterung der Bevölkerung steigt die Zahl der Menschen, die an einer Demenz erkranken – und das vermehrt auch bereits vor dem Eintritt in das Rentenalter. Es gilt spezialisierte Beratungs- und Betreuungsangebote vorzuhalten. Ein immer drängenderes ist die Sicherung des Fachkräftebedarfs. Auch hier zeigen die Nominees die Vielfalt der Facetten, beispielsweise die Begleitung von Menschen mit Migrations- und Fluchterfahrung in den Pflegeberuf und Maßnahmen zur Reduzierung der Abbruchquote in der Ausbildung. Aber auch die Umgestaltung von Strukturen und Abläufen im Krankenhaus, durch die die Kompetenzen der Pflege effektiver genutzt werden, findet sich in den Projekten der Nominees wieder.
Die Nominees des Marie Simon Pflegepreises 2023:
- Beratungsmobil Demenz (Alzheimer Gesellschaft Schleswig-Holstein e.V. Selbsthilfe Demenz, Landesverband)
- KESS „Kreativ – Engagiert – Selbstbewusst – Selbstständig“ (Alzheimer Gesellschaft Wiesbaden e.V.)
- Bauernhof-WG (Bauernhof Wohngemeinschaft)
- Das Tageshospiz – Neue Wege in der Versorgung schwerstkranker Menschen (Tageshospiz St. Vincent)
- Sprungbrett Pflege (Bonner Verein für Pflege- und Gesundheitsberufe e.V.)
- Erfolgreich für die Pflege qualifizieren (IN VIA Köln e.V.)
- Meine Station – Für alle, die mitgestalten wollen. (Klinikum Aschaffenburg-Alzenau gGmbH)
„Mit dem Marie Simon Pflegepreis sprechen wir sehr breit Initiator*innen von Projekten zur Verbesserung der Situation älterer oder pflegebedürftiger Menschen an“, erläutert Antje Kendziorra, Mitglied der Geschäftsleitung der spectrumK GmbH und der Berliner Pflegekonferenz. „Wir erhalten dadurch einen guten Eindruck von der Vielfalt der Themen, die für die Pflege relevant sind. Vor allem können wir frühzeitig Bedarfe erkennen und Chancen publik machen.“ „Pflege geschieht vor Ort, dort wo die Menschen leben“, ergänzt Dr. Gerd Landsberg, geschäftsführendes Präsidialmitglied des Deutschen Städte- und Gemeindebundes. „Mit dem Wettbewerb laden wir daher die regional verankerten Akteur*innen zum Erfahrungsaustausch und zum Nachahmen ein.“
Mit dem Marie Simon Pflegepreis werden innovative Projekte und Lösungsansätze für Fragestellungen rund um die Versorgung und Betreuung älterer oder pflegebedürftiger Menschen gesucht. Der Wettbewerb wird seit 2014 durch die spectrumK GmbH in Kooperation mit dem Deutschen Städte- und Gemeindebund ausgerichtet. Bewerben können sich Initiativen, Organisationen, Unternehmen und Einzelpersonen. Mit der Teilnahme am Wettbewerb präsentieren sich die Einreicher*innen der Fachöffentlichkeit und stehen im Zentrum eines Lernprozesses, der zur nachhaltigen Entwicklung der Pflege, aber auch der Projekte selbst beiträgt. Die Würdigung der Preisträger*innen erfolgt im Rahmen der Berliner Pflegekonferenz am 9. November 2023.
Mehr erfahren Sie auf www.berliner-pflegekonferenz.de.