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DEKV: Pflegeausbildung unter besonderen Bedingungen

Pressemitteilung

Berlin – Dass der Start in die Pflegeausbildung im Frühjahr 2020 neu und anders sein würde, stand schon lange fest: In diesem Jahr greift die Reform der Pflegeberufe und der erste Jahrgang beginnt mit der generalistischen Pflegeausbildung. Doch in Zeiten von Corona gestaltet sich dieser Start noch ungewöhnlicher als gedacht: Seit dem 13. März 2020 sind die Schulen in Deutschland geschlossen – auch die Schulen der Pflege- und Gesundheitsfachberufe. Wo möglich fangen neue Schülerinnen und Schüler ihre Ausbildung daher mit einem Praxiseinsatz an. „Wichtigste Voraussetzung ist dabei in allen unseren ausbildenden Häusern die Sicherheit der Lernenden. Daher muss gerade bei den neu zu uns gekommenen Schülerinnen und Schülern eine umfassende Einweisung in die notwendigen Schutz- und Hygienemaßnahmen erfolgen und der erste Praxiseinsatz durch erfahrenere Auszubildende und umfangreiche Praxisanleitung begleitet werden“, betont Christoph Radbruch, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Evangelischen Krankenhausverbandes (DEKV).

Ausbildung sicherstellen

„Wie wichtig gut ausgebildete Pflegefachkräfte sind, führt uns die Corona-Pandemie eindrücklich vor Augen. Daher nehmen die Schulen der Pflege- und Gesundheitsfachberufe in evangelischer Trägerschaft und die evangelischen Krankenhäuser ihre Aufgabe ernst: Sie setzen sich dafür ein, dass Auszubildende in diesen Berufen ihre Ausbildung beginnen, fortsetzen und auch wie geplant abschließen können. Je nach Bundesland gibt es dazu von den zuständigen Ministerien Regelungen und Empfehlungen, denen unsere schulischen und berufspraktischen Ausbildungsstätten folgen“, so Radbruch weiter.

Während die Schulen geschlossen sind, kann die Ausbildung auch für Lernende in den höheren Jahrgängen in Form von Praxiseinsätzen fortgesetzt werden. Auch dabei sind Unterweisungen im Selbstschutz und eine umfassende Praxisanleitung unerlässlich. „Leider gibt es Fälle, wo ein Praxiseinsatz nicht möglich ist, weil die vorgesehenen Stationen zugunsten der Versorgung von Corona-Patienten geschlossen sind. Ein Einsatz von Auszubildenden höherer Jahrgänge auf einer Intensivstation ist nur in wenigen Ausnahmefällen möglich. Manchmal kann aufgrund der aktuellen Situation in den Krankenhäusern auch die Praxisanleitung nicht in ausreichendem Umfang sichergestellt werden“, weiß Radbruch. Ergänzend zur praktischen Ausbildung werden von den Pflegeschulen theoretische Ausbildungsinhalte als Fernlerneinheiten zum Selbststudium zur Verfügung gestellt. Sofern E-Learning-Plattformen etabliert sind, werden diese zur Vermittlung des Schulstoffes genutzt – sowohl für die neu beginnenden Auszubildenden als auch für die bereits fortgeschrittenen Lernenden.

Nahtlos von der Ausbildung in den Beruf starten

Voraussetzung für eine Tätigkeit in der Gesundheits- und Krankenpflege ist die bestandene Abschlussprüfung. Trotz der Schulschließung sind die schriftlichen und mündlichen Prüfungen möglich. Sie werden von den Schulen unter Einhaltung der geltenden Hygiene- und Abstandsregeln durchgeführt. Auch die Abnahme der praktischen Prüfungen soll wie geplant erfolgen, dabei sind je nach Bundesland Simulationsprüfungen in den Schulen möglich. „Unsere Mitglieder setzen sich dafür ein, dass alle Auszubildenden ihre Ausbildung abschließen können und finden dafür in Abstimmung zwischen Schule und Praxiseinrichtung die bestmögliche Lösung“, betont Radbruch.

„Eine besondere Situation haben wir an den Hochschulen bei den Studierenden in den Gesundheits- und Pflegeberufen: Sie studieren aufbauend auf den Berufsabschluss oder erwerben am Ende des dritten Studienjahrs oftmals ihr Examen als Gesundheits- und Krankenpflegefachkraft. Daher könnten sie vollumfänglich im Krankenhaus arbeiten. Zugleich müssen sie ihr Studium fortsetzen. Auch für diese Studierenden suchen die evangelischen Hochschulen Lösungen, die der besonderen Situation in der Corona-Krise gerecht werden. Nur so können wir unserer Verantwortung für unsere Auszubildenden und für die Patienten in den evangelischen Krankenhäusern gerecht werden“, erklärt Radbruch.

Der Deutsche Evangelische Krankenhausverband e.V. (DEKV) vertritt mit 201 evangelischen Kliniken an über 270 Standorten jedes achte deutsche Krankenhaus. Die evangelischen Krankenhäuser versorgen jährlich mehr als 2,5 Mio. Patientinnen und Patienten stationär und mehr als 3 Mio. ambulant. Mit über 120.000 Beschäftigten und einem Umsatz von 10 Mrd. € sind sie ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Der DEKV ist Branchenverband der evangelischen Krankenhäuser und Mitglied im Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung e.V. Der DEKV setzt sich insbesondere für eine zukunftsorientierte und innovative Krankenhauspolitik mit Trägervielfalt, verlässliche Rahmenbedingungen für die Krankenhausfinanzierung, eine Modernisierung der Gesundheitsberufe und für eine zukunftsorientierte konsequente Patientenorientierung in der Versorgung ein.

Vorsitzender: Vorsteher Christoph Radbruch, Magdeburg, stellvertr. Vorsitzende: Andrea Trenner, Berlin, Schatzmeister: Dr. Holger Stiller, Düsseldorf, Verbandsdirektorin: Melanie Kanzler, Berlin.