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DEKV: Keiner darf verloren gehen!
Internationaler Tag der Pflege: DEKV fordert Aus- und Weiterbildung in der Pflege zu stärken

Pressemitteilung

Berlin – Wie wichtig gut ausgebildete Pflegefachkräfte sind, hat die Corona-Pandemie gezeigt: Sie sind für den Ablauf auf den Stationen im Krankenhaus ebenso unverzichtbar wie für das Wohlergehen der Bewohnerinnen und Bewohner von Senioreneinrichtungen und Pflegeheimen. Und eine qualifizierte Pflege wird in Zukunft noch an Bedeutung gewinnen. Schon jetzt bezeichnet die OECD die Gesundheits- und Sozialdienstleistungen als Boombranche der nächsten Jahrzehnte. Das bedeutet: Für qualifizierte Pflege gibt es schon heute und wird es auch in Zukunft Jobs in Krankenhäusern geben. Voraussetzung dafür, diese Stellen besetzen zu können, ist eine qualifizierte Ausbildung und Weiterbildungsmöglichkeiten, die professionell Pflegenden lebenslang eine Perspektive bieten. Den Grundstein dafür hat die seit 2020 modernisierte Pflegeausbildung gelegt: Sie führt die Ausbildungen in der Altenpflege, Gesundheits- und Krankenpflege sowie der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege in der gemeinsamen Ausbildung zur Pflegefachfrau beziehungsweise zum Pflegefachmann zusammen. Zudem sind primärqualifizierende Pflegestudiengänge eingeführt worden. Tatsache ist aber auch: Regional beenden bis zu 25 Prozent der angehenden Pflegefachpersonen ihre Ausbildung nicht.

Alle Möglichkeiten der qualifizierten Aus- und Weiterbildung nutzen

Dazu Christoph Radbruch, Vorsitzender des Deutschen Evangelischen Krankenhausverbandes (DEKV): „Wir sind überzeugt, dass keiner in der Pflegeausbildung und während der Berufstätigkeit verloren gehen darf. Eine qualifizierte Ausbildung zur Pflegefachfrau beziehungsweise zum Pflegefachmann ist dabei ein wichtiger Baustein. Aber das schöpft die Möglichkeiten, Menschen für die Pflege zu gewinnen und im Beruf zu binden, nicht aus. Auch die Ausbildung zur Pflegehelferin oder zum Pflegehelfer sowie zur Pflegeassistenz bietet Zugang zum Beruf und die Möglichkeit, sich entsprechend der eigenen Fähigkeiten einzubringen und weiterzuentwickeln. Für diese Entwicklung eröffnet die qualifizierte Pflege durch die Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie das primärqualifizierende Studium viele Wege. Denn Tatsache ist: In den qualifikationsgemischten Teams auf Station zählt jede und jeder, indem sich die Fachkräfte mit ihren Fähigkeiten und Talenten für die qualifizierte Versorgung der Patientinnen und Patienten einbringen. Wir fordern, dass in der kommenden Legislaturperiode bei allen Beteiligten dieser Aspekt und die Vielfalt der Pflege stärker berücksichtigt werden.“

„Neben der Ausbildung sind auch die Arbeitsbedingungen wichtig, denn sie motivieren Auszubildende wie auch berufserfahrene Pflegefachkräfte für ihre Aufgaben. Mit den vorbehaltenen Tätigkeiten im Rahmen der modernisierten Ausbildung wird die Bedeutung einer qualifizierten Ausbildung betont. Wichtig ist es aber auch, dass sich die Pflege aktiv in die Abläufe und die Organisation der Stationen einbringt. Dadurch erfahren die Mitarbeitenden jeden Tag aufs Neue Selbstwirksamkeit und Wertschätzung für ihr Tun“, so Radbruch weiter.

Was für eine qualifizierte Ausbildung in der Pflege notwendig ist und welche Konzepte bereits umgesetzt werden, steht am 9. Juni bei der Diskussion mit Vertretern aus der Praxis im Mittelpunkt eines von der Diakonie Deutschland und dem DEKV veranstalteten virtuellen Parlamentarischen Frühstücks. Die Veranstaltung ist eingebunden in die von der Diakonie Deutschland mitinitiierten und vom DEKV unterstützte erste bundesweite Aktionswoche „Take care! Zur Attraktivität sozialer Berufe“.