Köln – Die Transplantation fand am 3. August statt und ist seither für Marco der Tag, an dem er eine Zukunft geschenkt bekommen hat. Das DKMS-Redaktionsteam hat mit beiden darüber gesprochen.
„Wir feiern seit meiner Transplantation jedes Jahr am 3. August meinen zweiten Geburtstag“, erzählt Marco. Rückblick: Im Februar 2012 erhält der heute 42-Jährige die Schockdiagnose Blutkrebs und zwei Monate später steht fest, dass er eine Transplantation benötigt. Die Suche nach einem passenden Spender läuft an, der nur kurz darauf im weltweiten Netzwerk gefunden werden kann – im British Bone Marrow Registry (BBMR) in UK – wie die DKMS ein Mitglied der internationalen Gemeinschaft im Kampf gegen Blutkrebs.
„Ich werde den Moment mein Lebtag nicht vergessen, in dem die Ärzte das Isolationszimmer betraten. Sie hielten einen unscheinbaren Blutbeutel in den Händen, in dem die Stammzellen waren. Für mich steckte darin eine ganze Menge mehr. Es war und ist meine neue Chance auf ein gesundes, normales Leben. Auf ein Weiterleben!“
Schon bald gibt es gute Nachrichten: Die neuen Stammzellen nehmen ihre Arbeit auf. Ende August 2012 darf Marco die Universitätsklinik Essen verlassen und kämpft sich seither zurück in den Alltag.
Es folgen viele schöne Momente, beispielsweise als 2013 seine Zwillingssöhne Finn und Paul geboren werden. „Sie sind kürzlich 5 Jahre alt geworden und halten mich ordentlich auf Trab“, sagt Marco.
Am 3. August 2016 kommt es dann endlich zum ersten Treffen mit Daniel, der dafür extra nach Deutschland gereist war. Seither stehen beide in regem Kontakt und es ist eine länderübergreifende Freundschaft entstanden. Logisch, dass Daniel seinen „deutschen Bruder“ auch seiner Familie vorstellen will. Kurzerhand lädt er ihn zu seiner Hochzeit ein und Marco reist zusammen mit seiner Frau und den Söhnen nach in Großbritannien. „Es hat mich sehr bewegt, wie herzlich ich von allen aufgenommen wurde – es fühlt sich an als würde ich alle schon ewig kennen.“
Auch für Daniel ist es wichtig, Marco bei diesem besonderen Ereignis mit dabei zu haben, wie er im Gespräch mit dem DKMS-Redaktionsteam verrät. „Meine Familie war total begeistert, Marco endlich kennen zu lernen zu können.“ Eigentlich hatte ihn seine Mutter zu dem ersten Treffen begleiten wollen, es hatte damals aber leider nicht geklappt. Umso größer war die Freude bei allen Beteiligten jetzt.
„Marco, seine Frau und seine Kinder nehmen einen großen Part in meinem Leben ein. Es ist mir eine große Ehre, dass Marco mein Trauzeuge gewesen ist. Mein Mann war unglaublich stolz, als ich ihm von Marco erzählt habe und es hat ihn sehr gerührt.“ Und weiter: „Für Marco Stammzellen zu spenden war eines der wichtigsten Ereignisse meines Lebens und dass nun auf meiner Hochzeit eine Verbindung geschaffen wurde umso schöner, ein Traum ist wahr geworden!“
Natürlich werden beide am 3. August 2019 wieder telefonieren und dann sicherlich auch über das nächste mögliche Treffen sprechen.