Berlin – Die Alkoholabhängigkeit als Folge eines riskanten Alkoholkonsums ist mit 1,3 Millionen Betroffenen längst eine Volkskrankheit, aber die enormen Folgen für den Einzelnen, die Angehörigen und die Gesellschaft werden immer noch verkannt. Riskanter Alkoholkonsum führt allerdings nicht nur zu gesundheitlichen, sondern auch zu erheblichen gesellschaftlichen Belastungen.
Die seitens der Politik vorangetriebenen Präventionsmaßnahmen stellen meist Jugendliche oder Risikogruppen in den Mittelpunkt. Ungeachtet der Notwendigkeit dieser Maßnahmen sind es jedoch Erwachsene über alle sozialen Schichten hinweg, die den größten Anteil der Alkoholkranken darstellen – eine vergessene Mehrheit.
Es ist ein positives Zeichen – aber auch ein notwendiger Schritt –, dass sich CDU/CSU und SPD bereits im Koalitionsvertrag 2013 – 2017 auf die rasche Erarbeitung eines neuen Präventionsgesetzes festgelegt haben. Dass der G-BA in der Arzneimittel-Richtlinie Alkoholentwöhnungsmitteln und damit dem Ansatz der Reduktion Relevanz einräumt, zeigt, dass man sich bei der Behandlung der Alkoholerkrankung für therapeutische Alternativen neben der Abstinenz öffnet, auch um den enormen Rückfallquoten zu begegnen. Begrüßenswert ist auch, dass die Gesellschaft für Versicherungswirtschaft und -gestaltung e. V. (GVG) plant, die Reduktion des Alkoholkonsums als nächstes nationales Gesundheitsziel zu definieren.
Doch nun müssen den Worten Taten folgen.
Im Herbst soll auf EU-Ebene der neue „European Action Plan to reduce alcohol related harm“ veröffentlicht werden und die Weichen für eine europäische Alkoholpolitik stellen. Gemeinsam mit Ihnen und vielen Experten möchten wir daher die Gelegenheit nutzen, die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen der Alkoholabhängigkeit zu beleuchten und Anforderungen an die Politik zu formulieren.
4. AktivA Symposium für eine aktive Alkoholtherapie
Politik und Versorgungsbasis: Hausärzte als Primärversorger alkoholabhängiger Patienten
7. Mai 2014, 10.00 – 17.00 Uhr
dbb forum berlin, Friedrichstraße 169/170, 10117 Berlin
Das komplette Programm sowie die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier:
www.aktiva-symposium.de