Frankfurt am Main – Manchmal ist es doch wie verhext. Das ganze Jahr freut man sich auf den Urlaub und kommt nach einer strapaziösen, langen Anreise endlich im ersehnten Idyll an, zerbricht beim Frühstück die Zahn-Prothese. Keine schöne Vorstellung! Werden im Vorfeld der Reise einige Dinge beachtet, kann man diesem Szenario vorbeugen.
Urlaubszeit ist Reisezeit! Prothesenträger sollten bedenken, dass die Zahn-Prothese auf Reisen keinen Urlaub hat. Sie wird auch während der erholsamsten Zeit des Jahres stark beansprucht. Böse Überraschungen, wie eine zerbrochene Prothese, ein abgeplatzter Zahn oder schmerzende Druckstellen, können den Urlaub empfindlich stören. Daher heißt es: Die Zahn-Prothese sollte bei der Urlaubsvorbereitung nicht vergessen werden.
Vorbeugen ist besser als reparieren!
Auch die Zahn-Prothese will gepflegt sein und braucht hin und wieder eine „Durchsicht“. Daher sind regelmäßige Kontrolltermine beim Zahnarzt unverzichtbar. Gerade vor einer Urlaubsreise sollte noch mal ein Check erfolgen. Professor Hans-Christoph Lauer (Leiter des Wissenschaftlichen Beirates des KpZ und Direktor der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt) rät: „Patienten mit Zahnersatz sollten vor einer Reise unbedingt eine Vorsorge-Untersuchung beim Zahnarzt vornehmen“. Der Zahnmediziner prüft bei diesem Termin den Zustand der Prothese. Es wird sichergestellt, dass die Prothese keine Risse aufweist, dass sie gut passt, nicht wackelt und keine schmerzhaften Druckstellen auslöst. Werden Mängel oder Verschleißerscheinungen entdeckt, kann der Zahntechniker schnell Abhilfe leisten, bevor es zu spät ist. Der Zahntechniker überarbeitet den Zahnersatz penibel und akkurat und reinigt ihn im Anschluss professionell. Frisch und ohne Mängel kann so auch die Zahn-Prothese auf Reisen gehen. In der Regel stimmt sich die Zahnarztpraxis so mit dem Dentallabor ab, dass der Patient keine langen Wartezeiten ohne Prothese hinnehmen muss.
Alternative: Zweitprothese
Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann sich vom Dentallabor eine Zweitprothese anfertigen lassen. „Dies ist eine Wunschleistung, die viele Patienten mit herausnehmbarem Zahnersatz in Anspruch nehmen. Der Name „Reiseprothese“ verdeutlicht den Sinn des Zweit-Zahnersatzes gut“, so Professor Lauer. Die Reise-Prothese ist eine Ersatz-Prothese. „In vielen Fällen sei es günstiger, bei der Neuanfertigung einer Prothese gleich nach einer zweiten zu fragen, da diese parallel zur Herstellung der Erst-Prothese angefertigt wird“, rät Prof. Lauer weiter. Im Urlaub ist die Reise-Prothese dann im Notfall schnell zur Hand und die „Richtige“ kann nach der Reise in aller Ruhe vom Zahnarzt und dem heimischen Dentallabor repariert werden.
Was tun, wenn es doch passiert?
Bricht die Prothese im Urlaub und es ist keine Reise-Prothese im Gepäck, ist schnelle Hilfe gefragt. Soll der Zahnarzt vor Ort aufgesucht werden? Oder reicht es, nach der Reise zum eigenen Hauszahnarzt zu gehen. Die Antwort auf diese Frage ist individuell verschieden und hängt von der Art des Defektes ab. „Kleinere Defekte, wie zum Beispiel ein herausgefallener Prothesenzahn oder die Teilfraktur der Verblendung, können vielmals auch nach dem Urlaub repariert werden“, beruhigt Professor Lauer. Herausgefallener Zahnersatz, insbesondere Kronen und Brücken, sollte jedoch von einem Zahnarzt vor Ort zumindest provisorisch wieder eingesetzt werden.
Urlaubsvorbereitungen können umfangreich sein. Ist aber alles richtig geplant, kann die Reise unbeschwert erfolgen, egal ob ein paar Wochen an der Mecklenburgischen Seenplatte, eine Wanderung durch die Alpen oder der Strandurlaub in Spanien. Ganz gleich wohin es geht – auch die Zahn-Prothese sollte vorher vom Fachmann kontrolliert werden.
Kuratorium perfekter Zahnersatz
Das Kuratorium perfekter Zahnersatz e.V. wurde im Juli 1989 gegründet. Mit der Namensgebung wird der hohe Qualitätsanspruch zum Ausdruck gebracht, der an Zahnersatz gestellt werden sollte. Ziel des KpZ ist die neutrale und umfassende Information über die Bedeutung und die Möglichkeiten von Zahnersatz. Das Kuratorium informiert die Öffentlichkeit in regelmäßig erscheinenden Kurzartikeln sowie bei regionalen Veranstaltungen über Zahnersatz, Materialien und moderne Fertigungstechnologien.
Im wissenschaftlichen Beirat des Vereins engagieren sich Professoren der Zahnmedizin und Zahntechnikermeister. Aus dieser Konstellation ergibt sich ein fachkompetentes starkes Netzwerk, das im Sinne der Patienten agiert. In der Fachöffentlichkeit gilt das KpZ als wichtiges Forum für die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Zahnarzt und Zahntechniker. Schließlich verlangt ein hochwertiger Zahnersatz eine gute Zusammenarbeit zwischen Praxis und Labor sowie ein einheitliches Streben nach der besten Qualität für den Patienten.