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Das Deutsche Krebsforschungszentrum wird zur Schwester-Institution des renommierten M.D. Anderson Krebszentrums in den USA

Transatlantisches Bündnis gegen Krebs

Heidelberg – “Wir können Krebs nur in den Griff bekommen, wenn wir weltweit zusammenarbeiten”, sagt Professor Otmar Wiestler vom Deutschen Krebsforschungszentrum. Um dieses Ziel zu erreichen, geht das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) eine enge Partnerschaft mit dem US-amerikanischen M.D. Anderson Krebszentrum ein.

Weltweit starben im Jahr 2002 fast sieben Millionen Menschen an Krebs, bei weiteren zehn Millionen wurde eine Krebserkrankung diagnostiziert. Wenn der aktuelle Trend anhält, werden bis zum Jahr 2020 schätzungsweise jährlich 15 Millionen Menschen mit der Diagnose Krebs leben müssen.

“Diese Zahlen sind bedrohlich. Wir müssen unsere Stärken international bündeln”, sagt Professor Otmar Wiestler, Vorsitzender des wissenschaftlichen Stiftungsvorstandes im Deutschen Krebsforschungszentrum. Deshalb verwirklicht das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) zukünftig gemeinsam mit dem renommierten M.D. Anderson Cancer Center” der “University of Texas” in Houston, USA wissenschaftliche Projekte, um drängende Fragen der Krebsforschung zu beantworten. Dr. John Mendelsohn, Präsident des “M. D. Anderson Cancer Center”, zufolge hilft die internationale Vernetzung, Forschungsprogramme über Ländergrenzen hinweg zu entwickeln und damit Patienten weltweit zu unterstützen, “denn Krebs ist eine Erkrankung, gegen die kein Land immun ist.”

Während einer festlichen Zeremonie am 25. April 2008 um 17.30 Uhr im Deutschen Krebsforschungszentrum besiegeln Otmar Wiestler und John Mendelsohn die wissenschaftliche Verbindung in einem Partnerschaftsabkommen und tauschen symbolisch Gedenktafeln aus. Der Oberbürgermeister der Stadt Heidelberg, Dr. Eckard Würzner, wird an der Veranstaltung ebenfalls teilnehmen.

Die “Verschwisterung” der beiden Zentren ist Teil eines Partnerschaftsprogramms des M. D. Anderson Krebszentrums, das 16 weitere internationale Krebsforschungszentren aus insgesamt 11 Ländern einschließt. Die Zusammenarbeit zielt darauf ab, neue Forschungsergebnisse und optimale Behandlungsmethoden sowie effektive Strategien zur klinischen Betreuung von Patienten auszutauschen, gemeinsam anspruchsvolle Untersuchungen und klinische Studien umzusetzen und den wissenschaftlichen und medizinischen Nachwuchs exzellent auszubilden. “Die Forschungsprogramme unserer beiden Zentren ergänzen sich auf ideale Weise”, sagt Otmar Wiestler. Die enge internationale Kooperation bietet darüber hinaus die einmalige Gelegenheit, ein besseres Verständnis dafür zu entwickeln, in welcher Weise lokale Umweltfaktoren sowie kulturelle Lebensweisen die Krebsrate und die Therapie weltweit beeinflussen. Denn die Verbreitung von Krebs ist von Land zu Land unterschiedlich.

Einige Wissenschaftler der beiden Zentren arbeiten schon seit mehreren Jahren eng zusammen. Die neue Partnerschaft soll ausgewählte Projekte noch wirksamer fördern und den Wissenschaftlern und Klinikern optimale Bedingungen für die Zusammenarbeit bieten. Vor dem Festakt stellen Forscher in einem Workshop ab 9:00 Uhr bereits bestehende Kooperationsprojekte vor: Unter anderem spricht Dr. Michael Boutros vom Deutschen Krebsforschungszentrum über die gemeinsame Suche nach Krebsgenen mit seinem Kollegen aus Houston, Professor Georg Halder. Der DKFZ-Forscher Dr. Michael Bock berichtet über die Forschritte auf dem Gebiet der minimal-invasiven und robotergesteuerten Operationstechniken, die er gemeinsam mit seinem texanischen Kollegen Professor John Hazle auf der Grundlage der Magnetresonanztomografie entwickelt.

Zu den Vorträgen ab 9 Uhr und der festlichen Zeremonie ab 17:30 Uhr mit anschließendem Stehempfang am 25. April 2008 im Kommunikationszentrum des Deutschen Krebsforschungszentrums sind Journalisten herzlich eingeladen.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum hat die Aufgabe, die Mechanismen der Krebsentstehung systematisch zu untersuchen und Krebsrisikofaktoren zu erfassen. Die Ergebnisse dieser Grundlagenforschung sollen zu neuen Ansätzen in Vorbeugung, Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen führen. Das Zentrum wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren e.V.