Berlin – In Sachsen-Anhalt gilt ab heute keine Maskenpflicht mehr in öffentlichen Nahverkehrsmitteln, in Bayern muss ab Samstag keine Maske mehr in Bus und Bahn getragen werden. Auch Schleswig-Holstein diskutiert diesen Schritt. Bayern, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein, Hessen und Rheinland-Pfalz hatten zudem die Isolationspflicht für Corona-Infizierte abgeschafft. Befürworter einer Abschaffung von Isolations- und Maskenpflicht verweisen auf zuletzt gesunkene Infektionszahlen und überwiegend milde Krankheitsverläufe. Doch was genau bedeutet es, wenn eine COVID-19 Erkrankung mild verläuft? Was kann man bei einem milden COVID-Verlauf tun? Und bedeutet „mild“ auch immer „harmlos“?
Die Corona-Fall-Zahlen gehen momentan zurück. Vielfach wird von einem „milden“ Krankheitsverlauf gesprochen. Die ersten Symptome einer weniger ausgeprägten COVID-Erkrankung ähneln denen einer Erkältung: Es können Husten, Schnupfen, Halskratzen und Heiserkeit auftreten. Auch ein eingeschränkter Geruchs- und Geschmacksinn, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie ein Allgemeines Krankheitsgefühl sind Begleiterscheinungen. Betroffene klagen hin- und wieder auch über Magen-Darm-Beschwerden, wie z. B. Übelkeit, Erbrechen oder Bauchschmerzen. Die Omikron-Variante verursacht insgesamt eher Symptome, die in Hals und Rachen auftreten. Die meisten milden Erkrankungen sind nach etwa zwei Wochen überstanden.
Was tun, wenn man erkrankt ist?
Wer sich mit dem Coronavirus infiziert hat, sollte zu Hause bleiben und versuchen den Kontakt zu Familienmitgliedern möglichst zu vermeiden. So wird verhindert, dass diese sich anstecken. Ein Arztbesuch ist für Erkrankte unter sechzig und ohne Vorerkrankungen meist nicht zwingend erforderlich. Ruhe, viel Schlaf, gesundes Essen sowie genügend Flüssigkeit in Form von Wasser oder ungesüßtem Tee helfen, wieder gesund zu werden. Derzeit gibt es keine Medikamente, die direkt gegen eine milde verlaufende COVID-Erkrankung helfen. Allerdings kann man mit verschiedenen Mitteln die Beschwerden lindern: Hier helfen z. B. Lutschtabletten gegen Halsschmerzen, fiebersenkende Mittel oder auch Erkältungssalben und Lösungen zum Inhalieren.
Wann sollte man zum Arzt gehen?
Eine COVID-19 Erkrankung kann auch einen schweren Verlauf nehmen. Zumeist verschlimmern sich die Symptome dann ab dem vierten oder fünften Krankheitstag. Sollten starke Beschwerden länger als fünf Tage anhalten oder sogar schlimmer werden, sollte man sich an den Hausarzt, die Hausärztin wenden. Vor allem steigendes Fieber und Atemprobleme bedürfen einer Abklärung. Wer über sechzig Jahre oder vorerkrankt ist, sollte bei einem positiven Test auf das Virus den behandelnden Arzt oder die behandelnde Ärztin kontaktieren. Gegebenenfalls können dann auch Medikamente, verordnet werden, die einen schweren Verlauf verhindern sollen.
COVID-19 Medikament Paxlovid
Paxlovid ist ein Medikament, welches die Vermehrung des Coronavirus im Körper bremsen soll. In ihrem Studiencheck erklärt die Stiftung Gesundheitswissen was Paxlovid ist und fasst die Ergebnisse der Zulassungsstudie des COVID-19-Medikaments zusammen. Lesen Sie hier:
Paxlovid: Wie wirksam und sicher ist das COVID-19-Medikament?
Gibt es bei milden Verläufen auch Langzeitfolgen?
Eine COVID-19 Erkrankung heilt oft ohne weitere Folgeschäden wieder aus. Allerdings können in manchen Fällen Langzeitfolgen auftreten. Das betrifft auch milde Verläufe. Wenn die Krankheitsbeschwerden länger als vier Wochen anhalten oder wieder auftreten, obwohl die Krankheit schon überstanden war, bezeichnet man das als Long COVID.
COVID-19: Informationen zu Erkrankung und Impfung
Die Stiftung Gesundheitswissen bietet umfangreiche Informationen zum Thema Corona und Covid-19-Impfung an. Hier können Sie mehr erfahren.
Über die Stiftung Gesundheitswissen:
Die gemeinnützige, operative Stiftung Gesundheitswissen mit Sitz in Berlin will die Kompetenz von Menschen in Deutschland im Hinblick auf Gesundheit und Prävention stärken und die Informationsasymmetrien zwischen Arzt und Patient abbauen. Dazu erstellt sie u.a. laienverständliche Gesundheitsinformationen auf Grundlage aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse, zeigt Präventionsmöglichkeiten sowie Behandlungsalternativen auf und fördert das Gesundheitswissen im Allgemeinen. Stifter ist der Verband der Privaten Krankenversicherung.