Berlin – Die Belastungen der Arzneimittel-Hersteller sind im vergangenen Jahr auf ein Rekordhoch von über 11,6 Mrd. Euro gestiegen. Besonders betroffen sind die Hersteller von den gestiegenen Abschlags- (inklusive Erstattungsbeträgen) und Rabattzahlungen gegenüber den Krankenkassen. Das geht aus der jährlichen Broschüre über den Arzneimittelmarkt in Deutschland hervor, die der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH) heute veröffentlicht hat.
„Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig eine zuverlässige Arzneimittelversorgung für die Menschen in Deutschland, aber auch weltweit, ist. Die Arzneimittel-Hersteller haben trotz schwieriger Rahmenbedingungen im vergangenen Jahr mit erheblichem Aufwand die Arzneimittelversorgung gesichert. Gleichzeitig sind die Belastungen der Hersteller auf ein neues Rekordniveau angestiegen.“, so Dr. Hubertus Cranz, Hauptgeschäftsführer des BAH.
„Bereits jetzt ist der Kostendruck für die Arzneimittel-Hersteller aufgrund der zahlreichen sozialrechtlichen Steuerungselemente immens. Für eine sichere Arzneimittelversorgung dürfen den Herstellern daher keine weiteren Belastungen auferlegt werden; vielmehr müssen sie entlastet werden“, ergänzt Cranz. Darüber hinaus müsse es Anreize für die Hersteller geben, die Lieferketten nachhaltig zu sichern und weiterhin in die Forschung, auch an bekannten Arzneimitteln, zu investieren.
Zwischen 2008 und 2020 sind die Rabatte, die Arzneimittel-Hersteller der GKV insbesondere infolge von Rabattvertragsausschreibungen und Open-House-Verträgen zahlen mussten, kontinuierlich von rund 300 Millionen Euro auf knapp 5 Milliarden Euro gestiegen. Hinzu kommen verschiedene Abschläge (u. a. die Herstellerzwangsabschläge) gegenüber den gesetzlichen wie auch privaten Kassen. Sie belaufen sich im Jahr 2020 auf insgesamt über 6,6 Mrd. Euro.
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Die Zahlenbroschüre des BAH „Der Arzneimittelmarkt in Deutschland“ erscheint jährlich und fasst die wichtigsten Daten und Fakten zum Arzneimittelmarkt in Deutschland zusammen. Anhand von Grafiken und kurzen, erläuternden Texten gibt die Publikation einen Überblick über den Markt rezeptpflichtiger und rezeptfreier Arzneimittel. Festbeträge und Switches werden ebenso thematisiert wie wirtschaftspolitische Daten der Branche, wie etwa die Beschäftigungszahlen in den einzelnen Bundesländern und Investitionen in die Infrastruktur. Auf www.bah-bonn.de/de/publikationen/zahlen-fakten steht Ihnen die Broschüre zum Download und als E-Paper zur Verfügung.
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Der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH) ist der mitgliederstärkste Branchenverband der Arzneimittelindustrie in Deutschland. Er vertritt die Interessen von rund 400 Mitgliedsunternehmen, die in Deutschland ca. 80.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen. Die im BAH organisierten Unternehmen tragen maßgeblich dazu bei, die Arzneimittelversorgung in Deutschland zu sichern. So stellen sie fast 80 Prozent der in Apotheken verkauften rezeptfreien und fast zwei Drittel der rezeptpflichtigen Arzneimittel sowie einen Großteil der stofflichen Medizinprodukte für die Patientinnen und Patienten bereit.
Unter www.bah-bonn.de gibt es mehr Informationen zum BAH.