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Corona-Pandemie: Online-Gesundheitsinformationen statt Gespräch mit dem Arzt?
Der aktuelle trendmonitor mit neuen Daten zum Informationsverhalten vor und während der Coronapandemie

Pressemitteilung

Berlin – Mit Beginn der Corona-Pandemie stieg die Aufmerksamkeit für das Thema Gesundheit. Gleichzeitig beschleunigte die Pandemie die Digitalisierung im Gesundheitswesen. Doch geht mit diesen Entwicklungen auch ein verändertes Verhalten bei der Suche nach gesundheitsbezogenen Informationen und der Nutzung digitaler Angebote im Bereich Gesundheit einher? Welche Entwicklungen zeigen sich im Vergleich vor und während der Pandemie? Antworten gibt der neue trendmonitor der Stiftung Gesundheitswissen.

Die aktuelle Auswertung des „Health Information National Trend Survey (HINTS) Germany“, einer Studie der Stiftung Gesundheitswissen und des Hanover Centre for Health Communication, enthält Daten zum Informationsverhalten der Menschen vor und während der Corona-Pandemie. Hat sich das Informationsverhalten zu Gesundheitsthemen in der Corona-Pandemie verändert? Aus den Ergebnissen lassen sich Impulse für die Erstellung von Gesundheitsinformationen und Kommunikationsansätze ableiten. Die beiden Datenerhebungen fanden vor (Winter 2018/19) und während der Pandemie (Sommer 2020) statt.

Mehr Informationen – größere Herausforderungen bei der Informationssuche

Die ohnehin schon hohe Informationsdichte zu Fragen der Gesundheit hat seit Beginn der Pandemie weiter zugenommen. Hinzu kommt die verstärkte Verbreitung von Falschinformationen. Das hat Auswirkungen: So haben während der Pandemie die Bedenken zur Qualität von Gesundheitsinformationen leicht zugenommen (vor: 26,7 % vs. während: 28,6 %). Der Anteil derer, die Probleme bei der Suche oder beim Verständnis von Gesundheitsinformationen angaben, ist dagegen leicht rückläufig.

Pandemie: Hochkonjunktur für digitale Angebote?

Der Vergleich der Nutzung digitaler Möglichkeiten im gesundheitlichen Kontext, zeigt ein gemischtes Bild. Der erwartete deutliche Anstieg bei der Nutzung solcher Angebote blieb aus. Digitale Lösungen, die die Organisation der eigenen Gesundheitsversorgung ermöglichen, wie z. B. das Nachsehen von Behandlungskosten oder das Ausfüllen von Formularen, wurden häufiger genutzt. Auch der digitale Austausch von Gesundheitsinformationen mit anderen ist während der Pandemie wichtiger geworden (2018/2019: 10,5 % vs. 2020: 14,1 %).

Zu Hause vorm Computer: Internet und soziale Medien etwas wichtiger

Während der Pandemie bevorzugen Menschen das Internet und die sozialen Medien als Informationsquelle für Gesundheitsthemen etwas häufiger als bei der ersten Datenerhebung vor Pandemiebeginn (22,8 % vs. 20,7 %). Auch wenn die Nutzung der staatlichen Gesundheitsbehörden eher gering ist, gewannen sie in der Pandemie doch etwas an Bedeutung als Informationsquelle. Wurden sie vor der Pandemie wenig genutzt (0,1 %), erklärten in der zweiten Erhebung 2,4 Prozent der Befragten, diese für die Suche nach Gesundheitsinformationen zu präferieren. Bei jeweils etwa zwei Dritteln der Befragten waren Ärzte und medizinisches Fachpersonal sowohl vor als auch während der Pandemie bei dringenden gesundheitlichen Fragen der erste Ansprechpartner. Allerdings wurden sie während der Pandemie etwas seltener konsultiert.

Über die Stiftung Gesundheitswissen:

Die gemeinnützige, operative Stiftung Gesundheitswissen mit Sitz in Berlin will die Kompetenz von Menschen in Deutschland im Hinblick auf Gesundheit und Prävention stärken und die Informationsasymmetrien zwischen Arzt und Patient abbauen. Dazu erstellt sie u.a. laienverständliche Gesundheitsinformationen auf Grundlage aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse, zeigt Präventionsmöglichkeiten sowie Behandlungsalternativen auf und fördert das Gesundheitswissen im Allgemeinen. Stifter ist der Verband der Privaten Krankenversicherung.