Berlin – Rund 3 Millionen Dosen Corona-Impfstoff stehen in der kommenden Woche zur Verfügung – und die Ärzt:innen konnten erstmals frei entscheiden, von welchem Anbieter sie bestellen. Erste Daten aus den Apotheken zeigen laut einer Umfrage des Branchendienstes APOTHEKE ADHOC, dass AstraZeneca – trotz Lockerung der Priorisierung – zum Ladenhüter werden könnte.
Premiere bei der Impfkampagne: Erstmals konnten die Ärzt:innen frei auswählen, welchen Impfstoff sie für die kommende Woche bestellen. Bis 12 Uhr mussten die Rezepte in den Apotheken eingereicht sein, die wiederum bis 15 Uhr beim Großhandel bestellen mussten.
Das Verhältnis von AstraZeneca zu Biontech liegt laut Umfrage bei 1 zu 2,4. Die Ärzt:innen haben also mehr als doppelt so viele Dosen Comirnaty bestellt, und das dürfte Konsequenzen haben: Denn mit 1,6 und 1,4 Millionen Dosen sind beide Impfstoffe laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) in ähnlicher Größenordnung verfügbar.
Rein rechnerisch hat laut Umfrage jede Ärztin beziehungsweise jeder Arzt im Durchschnitt 40 Dosen AstraZeneca bestellt und 93 Dosen Biontech. Da viele Apotheken nur eine oder wenige Praxen beliefern, liegt der Median entsprechend bei 20 und 48 Dosen. Auffällig auch: 18 Prozent der Ärzt:innen haben laut Umfrage überhaupt keinen Impfstoff von AstraZeneca bestellt.
Hintergrund sind die Vorbehalte gegen den Impfstoff: 44 Prozent der Teilnehmer:innen gaben an, dass mehr als die Hälfte der Ärzt:innen die Vakzine von AstraZeneca ablehnen. Bei Biontech sehen 86 Prozent dagegen gar keine Zweifel seitens der Mediziner:innen.
Generell wird die maximale Bestellmenge weitgehend ausgenutzt, so 78 Prozent der Teilnehmer:innen. Bei AstraZeneca sehen allerdings 90 Prozent noch Luft nach oben, bei Biontech sind es nur halb so viele. Dass die Nachfrage nach AstraZeneca seitens der Arztpraxen wegen der Lockerung bei der Priorisierung steigt, findet nur jeder vierte Befragte (23 Prozent).
Und das Impftempo könnte laut den Apothekenteams deutlich höher sein: 83 Prozent der Teilnehmer:innen geben an, dass die Arztpraxen viel mehr Patient:innen impfen könnten, aber zu wenig Impfstoff bereit gestellt werde. Ein Grund für den Mangel ist laut 58 Prozent, dass die Impfzentren künstlich am Leben gehalten werden. Weil dort bevorzugt Biontech eingesetzt werde, hätten die Praxen das Nachsehen und die Diskussionen mit den Patient:innen, finden 61 Prozent. Gerade Fachärzt:innen sollten vermehrt in die Impfungen einbezogen werden, da sie die Chroniker:innen am besten kennen, so knapp neun von zehn Befragten (86%).
An der Blitzumfrage, die im Auftrag von APOTHEKE ADHOC durch aposcope durchgeführt wurde, nahmen am 27. April zwischen 13 und 15 Uhr insgesamt 173 verifizierte Apotheker:innen und PTA teil.
Den vollständigen Beitrag finden Sie unter: www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/apothekenpraxis/biontech-vs-astrazeneca-so-haben-die-aerzte-bestellt/
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