Berlin – Anlässlich der Öffentlichen Anhörung zur Situation contergangeschädigter Menschen am 1.2.2013 erklärt Markus Kurth, Sprecher für Behindertenpolitik:
Seit über 50 Jahren kämpfen Contergangeschädigte für einen angemessenen Ausgleich des Unrechts, das ihnen widerfuhr. Eine Studie der Universität Heidelberg belegt, dass sie seit langem in hohem Maße selbst finanziell für die Folgen ihrer Schädigung aufkommen müssen. Der Verlust an Lebensqualität wurde bis heute nicht annähernd kompensiert. Für die Zukunft ist mit einem beträchtlichen Anstieg des Unterstützungsbedarfs zu rechnen.
Die Betroffenen weiter zu vertrösten, wäre ein Skandal. Auch ein Verweis auf Leistungen der Kranken- und Pflegeversicherungen ist scheinheilig. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass dies der Situation der Geschädigten nicht gerecht wird. Die Standardleistungen reichen nicht aus, darüber hinaus sehen sich die Krankenkassen selten zur Leistung verpflichtet, so dass die Geschädigten in der Regel einen Antragsmarathon hinter sich bringen müssen. Die Bundesrepublik Deutschland steht in der Haftungsnachfolge der Schädigerfirma Grünenthal. Eine Erhöhung der monatlichen Entschädigungszahlungen, der sogenannten Conterganrenten, ist lange überfällig.