Köln – Mit rund 1.000 gemeldeten Erkrankungen bereits in diesem Jahr breiten sich die hoch ansteckenden Masern in Deutschland wieder deutlich aus. Aufgrund dieser Häufung von Masern-Fällen mit Schwerpunkten in Berlin und Bayern sowie dem aktuell gemeldeten Ausbruch an einer Schule in Erftstadt bei Köln, rät die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zum Impfcheck.
„Um Masernausbrüche in Zukunft zu verhindern, ist es wichtig, die heute schon recht guten Impfquoten bei Kindern weiter zu steigern und auf konstant hohem Niveau zu halten. Entscheidend ist aber auch, Impflücken bei Jugendlichen und Erwachsenen zu schließen“, betont Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der BZgA. „Deshalb sollten nach 1970 Geborene ihren Impfschutz gegen die hoch ansteckenden Masern überprüfen.“
Für Kinder sind zwei Impfungen gegen Masern, Mumps und Röteln zwischen dem vollendeten 11. und 23. Lebensmonat empfohlen. Die Impfung ist bereits ab dem Alter von 9. Monaten möglich –beispielsweise beim Besuch einer KiTa. Jugendliche mit unvollständigem Impfschutz sollten fehlende Impfungen möglichst bald nachholen. Darüber hinaus empfiehlt die Ständige Impfkommission seit 2010 allen nach 1970 geborenen Erwachsenen ohne oder mit nur einer Impfung in der Kindheit bzw. bei unklarem Impfschutz eine einmalige Impfung gegen Masern. Da heute etwa die Hälfte der Masernfälle Jugendliche und junge Erwachsene betreffen, lohnt sich vor allem auch für diese Altersgruppen der Impfcheck.
Den meisten der nach 1970 geborenen Erwachsenen ist die Impfempfehlung gegen Masern nicht bekannt. Das zeigt die aktuelle Repräsentativbefragung der BZgA zu Wissen, Einstellung und Verhalten. So gaben 81 Prozent der befragten Erwachsenen an, davon bislang nichts gehört zu haben. Außerdem schätzten etwa ein Viertel der befragten Erwachsenen und Jugendlichen Masern fälschlicherweise als harmlos ein.
Diese Wissensdefizite greift die BZgA mit der Kampagne „Deutschland sucht den Impfpass“ auf. Ziel der Aktion ist es, zur Impfpasssuche und zum anschließenden Impfcheck zu motivieren. Jugendliche und Erwachsene können sich umfassend zu Krankheitsbild und Impfung auf der Internetseite www.impfen-info.de/impfpass informieren. Zudem bietet ein interaktiver Video-Impfcheck die Möglichkeit, den persönlichen Impfschutz gegen Masern zu überprüfen. Neben diesem Angebot für Jugendliche und junge Erwachsene finden sich auf der Internetseite ausführliche Informationsmaterialien für Eltern kleiner Kinder.
Zeitgleich erfolgt heute bundesweit ein E-Mail-Versand an alle Gesundheitsämter, um sie auf die umfangreichen Informationsangebote der BZgA zum Thema „Masern“ aufmerksam zu machen.