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BVMed-Herbstumfrage 2019: Die Stimmung in der MedTech-Branche trübt sich ein

Pressemitteilung

Berlin – Die Stimmung in der Medizintechnik-Branche hat sich in Deutschland deutlich eingetrübt. Die erwartete Umsatzsteigerung im Inland ist mit nur noch 3,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr (4,2 Prozent) stark rückläufig. Besonders besorgniserregend ist die rückläufige Gewinnsituation durch sinkende Preise und höhere Kosten. Ein stabilisierender Faktor bleibt der Export. Mit einem erwarteten Umsatzwachstum von 5,8 Prozent wachsen die Unternehmen der Medizintechnologie weltweit nach wie vor deutlich stärker als im Inland. Das sind Ergebnisse der BVMed-Herbstumfrage 2019, an der sich 102 Mitgliedsunternehmen beteiligt haben.

„Hauptgrund für die eingetrübte Stimmung ist die EU-Medizinprodukte-Verordnung, kurz: MDR, die für Ressourcendefizite bei den Benannten Stellen, längere Bewertungsverfahren und steigende Preise sorgt“, sagte der BVMed-Vorstandsvorsitzende Dr. Meinrad Lugan bei der Vorstellung der Ergebnisse in Berlin. „Wir benötigen bei der MDR praxisorientierte Lösungen, damit alle Produkte nach der EU-Medizinprodukte-Verordnung zertifiziert werden und den Anwendern und Patienten zur Verfügung stehen können“, forderte BVMed-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll.

Trotz rückgängiger Gewinne und erheblichem Preisdruck investieren die MedTech-Unternehmen weiterhin verstärkt in ihre deutschen Produktionsstandorte. Zwei Drittel der befragten BVMed-Unternehmen erhöhen ihre Investitionen oder halten das Vorjahresniveau. Ähnlich ist die Situation bei den Forschungsausgaben.

Auch die Arbeitsplatzentwicklung bleibt positiv. Knapp die Hälfte der BVMed-Unternehmen gab an, zusätzliche Jobs gegenüber dem Vorjahr geschaffen zu haben. Nur 11 Prozent der Unternehmen mussten Arbeitsplätze reduzieren. Die Berufsaussichten für Fachkräfte in der MedTech-Branche sind nach wie vor ausgezeichnet. Gesucht werden vor allem Medizintechniker, regulatorische Fachkräfte und Ingenieure.

Als größtes Hemmnis für den medizintechnischen Fortschritt bezeichnen 81 Prozent der BVMed-Unternehmen die zusätzlichen Anforderungen durch die MDR. Dabei geht es vor allem um die Pflicht zu umfassenden klinischen Daten und um längere Konformitätsbewertungszeiten durch Ressourcendefizite bei den Benannten Stellen. Als Folge der MDR-Implementierung gehen 94 Prozent der Unternehmen davon aus, dass die Preise für Hersteller und Vertreiber steigen werden – und damit dann auch die Preise der Produkte. 87 Prozent der MedTech-Unternehmen befürchten, dass Produkte aus ökonomischen Gründen vom Markt genommen bzw. nicht auf den Markt gebracht werden.

Den ausführlichen Pressetext und die vollständigen Ergebnisse der BVMed-Herbstumfrage inklusive Infografiken können unter www.bvmed.de/medienseminar-2019 abgerufen werden.