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BVDAK plädiert für bundesweite, wirkungsvolle Streiks

PRESSEMITTEILUNG

Gilching bei München – 05.10.2023

Honorarforderungen geschlossen weiterverfolgen

Am Rande des Deutschen Apothekertages treten der Vorstand und die Mitgliedskooperationen des BVDAK – Bundesverband Deutscher Apothekenkooperationen e.V. alljährlich zu einer Sitzung zusammen. Wie in den Vorjahren eröffnete dies auch in unmittelbarem Zusammenhang mit dem DAT 2023 die Möglichkeit, alle branchenpolitischen Äußerungen und Ereignisse sofort zu analysieren und direkt zu beantworten.

Die Rede von ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening brachte auf den Punkt, wie wichtig es ist, Geschlossenheit zu wahren. Davon dürfen sich die Apotheken nicht durch die Äußerungen des Bundesgesundheitsministers Dr. Karl Lauterbach abbringen lassen. Es ist einfach zu offensichtlich, welches Ziel er schon am Vortag des DAT mit Veröffentlichungen in der Publikumspresse verfolgte.

Bundesweite Streiks am wirkungsvollsten

Nach eingehender Beratung spricht sich der BVDAK einstimmig für einen vollen Tag Schließung im November in ganz Deutschland aus. BVDAK-Vorstandsvorsitzender Dr. Stefan Hartmann: „Bundesweite Streiks entfalten die größte Kraft. An den Beispielen anderer Berufsgruppen sehen wir, wie leicht regional angelegte Proteste umgangen werden können: Dann wird eben der nächstgelegene Flughafen angesteuert oder, in unserem Fall, eine Apotheke an den Rändern der geplanten Streikzonen.“

Ein ganztägiger bundesweiter Protesttag ist ohne Zweifel die wirkungsvollste Möglichkeit, mit Apothekenschließungen auf unsere Forderungen aufmerksam zu machen. Sollte dieser nicht zustande kommen, unterstützt der BVDAK gleichwohl die seitens der ABDA geplanten regionalen Streiks an vier verschiedenen Tagen – weil Geschlossenheit und Disziplin derzeit zum Maß aller Dinge werden.

Geschlossen für Honoraranpassungen eintreten

Die Honorarforderung in Richtung der Politik, bei der ein Fixum von 12,35 € angestrebt wird, muss energisch weiterverfolgt werden. Die berechtigten Interessen der Apothekenmitarbeiter dürfen vom Bundesgesundheitsminister nicht länger negiert werden.

Der BVDAK vertritt dabei den Standpunkt, dass ca. 30 % der daraus resultierenden, zusätzlichen Erträge unmittelbar in den Gehaltstarifvertrag einfließen sollten. Höhere Gehälter wären ein wichtiger Bestandteil, um die Berufe in den öffentlichen Apotheken attraktiver zu gestalten, um neue Mitarbeiter zu finden und längerfristig zu binden.

Dr. Stefan Hartmann erläutert weiter: „Bei allen Aktivitäten plädieren wir für Disziplin und Geschlossenheit, sowohl in Richtung der ABDA, wie in Richtung aller anderen Gruppierungen. Nur so werden wir die volle Unterstützung aller Patientinnen und Patienten, Kundeninnen und Kunden gewinnen können. Diesen müssen wir klar machen, warum wir streiken: Gegen weitere Apothekenschließungen, für eine sichere wohnortnahe Arzneimittelversorgung, für uns und unsere Patienten.“

Um die Geschlossenheit zu wahren, spricht sich der BVDAK für eine sehr klare Strategie aus: Ein eintägiger, deutschlandweiter Streiktag im November mit Kommunikation in zwei Stoßrichtungen: Für die Politik wird die gut begründete Honorarforderung von 12,35 € vorgetragen – mehr nicht. Die Patienten werden informiert, warum die Apotheken streiken.

Und darüber, dass die Lauterbach’schen Apotheke-light-Ideen weder neu noch vorteilhaft, sondern vielmehr das bewährte Apothekenwesen in den Grundfesten zerstören würde. Bis Ende 2023 rechnen wir im Jahr 2023 mit 600 (!) Schließungen.

Dr. Stefan Hartmann: „Für weitere Protestmaßnahmen – für eine deutliche Honorarerhöhung – für eine sichere und wohnortnahe Arzneimittelversorgung. Somit für uns und unsere Patienten.“

Über den BVDAK:

Der Bundesverband Deutscher Apothekenkooperationen (BVDAK) ist seit 2008 Interessensvertreter und Dienstleister für seine Mitgliedskooperationen und Fördermitglieder. Er schützt die beruflichen und politischen Interessen seiner Apothekenkooperationen und damit auch deren knapp 10.000 angeschlossenen Apotheken. Der BVDAK arbeitet auf Bundesebene und engagiert sich für die Sicherstellung einer flächendeckenden, aber auch qualitativ hochwertigen, pharmazeutischen Versorgung. Der BVDAK tritt damit für die in Apothekenkooperationen engagierte, inhabergeführte Apotheke in vernetzter Form ein.