Berlin – Schon die Vorabberichterstattung über die Ergebnisse einer deutschlandweiten Krankenhausbefragung, die der Bundesverband der Beschaffungsinstitutionen in der Gesundheitswirtschaft Deutschland e.V. (BVBG e.V.) und die K.O.M.® GmbH, Spezialist im Bereich Krankenhausmanagement, zusammen durchgeführt haben, ließ aufhorchen. Der Sparzwang in deutschen Krankenhäusern führt aufgrund minderwertiger Produkte, die eingekauft werden, zu immensen Folgekosten, die dem Ziel Kosten zu senken direkt entgegenstehen. Die Versorgung der Patienten wird schlechter, bei gleichzeitig steigenden Kosten für Mehrarbeit der Mitarbeiter und unnötigen Anschlussbehandlungen durch qualitativ minderwertige Materialien.
Mangelnde Produktqualität
Dass die Sicherheit der Patienten in entscheidendem Maße von der Produktqualität abhängt, steht außer Frage. Immer radikalere Sparmaßnahmen, die sich aus der prekären Wirtschaftslage ergeben, schlagen sich besonders im Einkauf der Krankenhäuser nieder, so das ernüchternde Ergebnis der gemeinsamen Studie, deren finale Ergebnisse am 11. Juli 2014 in Berlin auf der BVBG-Jahresveranstaltung vom K.O.M.® GmbH Geschäftsführer Winfried Neun vorgestellt werden.
Dass gehandelt werden muss, stand bereits seit der Sitzung des BVBG-Gütesiegel Boards Ende letzten Jahres fest. Das multidisziplinäre Gremium von Experten aus der Gesundheitswirtschaft, Wissenschaft und Gesundheitspolitik einigte sich auf konkrete Maßnahmen, die bereits erfolgreich angelaufen sind und sich mit der „Qualitätsoffensive“ des Bundesgesundheitsministeriums und der beabsichtigten Gründung eines „Qualitätsinstitutes“, das auch die Qualität von Krankenhäusern beurteilen soll, weitgehend decken.
Erste Ergebnisse
In ersten Projekten stand das Experten-Team der K.O.M.® GmbH Pilotkrankenhäusern beratend zur Seite und gab den Gesundheitseinrichtungen methodische Hilfestellung zur Einführung von effizienten Systemen und Tools im Einkauf sowie die daran angrenzende Schnittstellen. Eingeführt wurden erstmals Kennzahlensysteme und Bewertungstools wie der Q-S-Faktor (Qualität und Sicherheit), welcher es erlaubt, Qualität und Kosten anhand ökonomischer Maße zu beurteilen. Diese Systeme wurden und werden als Bewertungs- und Entscheidungsgrundlage im Einkauf eingeführt und sukzessive weiterentwickelt.
Entscheidend für die Erreichung einer Qualitätssteigerung sind die Definition von einheitlichen und nutzerorientierten Standards und die Schulung von Führungskräften und Mitarbeitern in der Umsetzung, um eine indikationsgerechte Qualität der Produkte künftig zu gewährleisten. Erste Projekterfahrungen zeigen zudem, dass die Erreichung der definierten Ziele ohne ein effektives Controlling nicht zu machen ist. Denn nur auf der Basis definierter Kennzahlen ist zu messen, ob die eingeführten Maßnahmen zur angestrebten Qualitätssicherung beitragen. Gleiches, so ein Ergebnis aus den Pilotprojekten, muss auch für den Bereich der Lieferanten gelten, die in Zukunft über ein Tool zur Bewertung daran gemessen werden, inwieweit sie zur Qualitätssteigerung bzw. Sicherung der notwendigen Qualität beigetragen haben.
Der Bundesverband der Beschaffungsorganisationen in der Gesundheitswirtschaft Deutschland e.V. (BVBG) vereint fünf große Beschaffungsinstitutionen und forciert mit seiner Verbandsarbeit die Aspekte Qualität, Patientensicherheit und Wirtschaftlichkeit bei der Beschaffung von Sachmitteln für Gesundheitseinrichtungen.
Mehr Informationen finden Sie auf dem Webportal bvbg-guetesiegel.eu