Bonn – In Bonn ist heute der Tätigkeitsbericht des Bundesversicherungsamtes (BVA) für das Jahr 2011 veröffentlicht worden. Auch 2011 war die Finanzlage der Sozialversicherungssysteme von besonderem Interesse, die sich im Großen und Ganzen trotz der Probleme an den Finanzmärkten positiv entwickeln konnte. Große Beachtung fanden die leider erforderlich gewordenen Schließungen der City BKK und BKK für Heilberufe durch das Bundesversicherungsamt sowie die im Zusammenhang mit der Schließung der City BKK entstandenen Abwicklungsprobleme, die ein intensives aufsichtsrechtliches Tätigwerden erforderlich machten.
Darüber hinaus war das BVA auch wieder mit zahlreichen anderen Fragen, Themen und Fällen aus dem Bereich der gesetzlichen Sozialversicherung beschäftigt. Nur beispielhaft seien genannt: Die Umsetzung der hausarztzentrierten Versorgung sowie die diesbezüglichen Vertragsprüfungen, die Strukturreform in der landwirtschaftlichen Sozialversicherung, die Begleitung der Umsetzung der Fusionen der gewerblichen Berufsgenossenschaften und die umfassenden Prüfungen bei Sozialversicherungsträgern. Diese führten u. a. zu teilweise umfangreichen Nachzahlungen und monatlichen Erhöhungen der Rentenzahlbeträge für bestimmte Rentenbezieher.
Im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung musste das BVA u. a. Versuchen einzelner Krankenkassen entschieden entgegentreten, auf Diagnosen und ärztliches Kodierverhalten nachträglich einzuwirken. „Diese Erfahrung zeigt , dass es unerlässlich ist, auf korrekte Diagnosen und richtiges Kodieren hinzuwirken und dieses durch eine unabhängige staatliche Behörde zu kontrollieren“, erklärte der Präsident des BVA Dr. Maximilan Gaßner. „Denn Diagnosen haben nicht nur für die richtige Therapie überragende Bedeutung, sondern auch erhebliche finanzielle Auswirkungen. Das BVA wird sich daher diesem Thema weiterhin intensiv widmen und entsprechende Prüfungen durchführen.“