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Bundesverband AUGE verleiht Forschungspreis 2018 in Bonn
Prof. M. Kernt, Dr. S. Ondrejka, Prof. N. Körber, BV-D. Staubitzer (v.l.n.R.)

Bundesverband AUGE verleiht Forschungspreis 2018 in Bonn

Pressemitteilung

Berlin – 04.10.2018

  • Dr. med. Simon Ondrejka erhält den Forschungspreis 2018 für das Thema:„Kanaloplastik eine wirksame Operationsmethode ab interno mit dem Visco 360 Katheder in der Glaukomchirurgie“
  • Preisverleihung erfolgte im Rahmen des 116. Kongresses der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) in Bonn am 29.09.2018

DOG Präsidentin Prof. Dr. Nicole Eter und der Stifter vom Bundesverband AUGE, Diplom Ingenieur Dieter Staubitzer, hat im Rahmen des diesjährigen Kongresses für Augenheilkunde in Bonn den Forschungspreis 2018 im Wert von € 4.000 übergeben. Ausgezeichnet wurde eine Forschungsprojekt von Dr. med. Simon Ondrejka FEBO aus Köln zum Thema „Kanaloplastik eine wirksame Operationsmethode ab interno mit dem Visco 360 Katheder in der Glaukomchirurgie“

„Unsere Patientenorganisation kümmert sich seit 1999 um Menschen mit chronischen Augenerkrankungen. Es liegt uns besonders am Herzen, wenn Erkenntnisse in der Wissenschaft möglichst schnell in die Praxis und zum Wohle der Betroffenen umgesetzt werden können. Mit der Preisverleihung wollen wir aber auch neue Konzepte anregen. Wir gratulieren daher herzlichst dem Preisträger Dr. Simon Ondrejka zum Forschungspreis 2018 vom Bundesverband AUGE“, so der Bundesvorsitzende Dieter Staubitzer.

Zusammenfassung des Forschungsprojektes:

Das Glaukom stellt eine der häufigsten Erblindungsursachen weltweit dar. In Deutschland ist etwa 2% der Bevölkerung, die älter als 40 Jahre ist, erkrankt. Bezeichnend für diese Erkrankung ist der Fortschreitende Schwund von Sehnervenfasern. Durch Senkung des Augeninnendruckes gelingt es die fortschreitende Erkrankung deutlich zu verlangsamen oder gar aufzuhalten. Andere Therapiemethoden sind aktuell nicht etabliert.

Die Drucksenkung erfolgt in der Regel in der frühen Phase der Glaukomerkrankung durch Augentropfen. Wirken die Tropfen nicht mehr ausreichend oder bilden sich allergische Reaktionen auf deren Wirkstoffe muss durch operative Eingriffe der Augeninndruck gemindert werden.

In den letzten 50 Jahren diente hierfür als Standardmethode die Trabekulektomie. Bei dieser Operation wird ein künstlicher Abfluss unter die Bindehaut geschaffen. Um dessen natürliches Zuheilen zu verhindern ist die standardmäßige Verwendung von Zellgiften notwendig, die wiederum Folgeprobleme verursachen. Weitere Nachteile sind viel zu starke Drucksenkung mit dauerhafter Schädigung der Netzhaut sowie schwerwiegende Infektionen da die Infektionsbarriere der Bindehaut durch die verwendeten Zellgifte dauerhaft gestört wird.

Alternativ entwickelte sich vor etwa 20 Jahren die Kanaloplastik ab externo Operation. Hierbei wird der natürliche Abflusskanal sondiert, aufgedehnt und wieder hergestellt. Die Verwendung von Zellgiften ist nicht notwendig. Außerdem kommt es auch nicht zu übermäßigem Abfluss des Augenwassers, so dass Netzhautschädigungen durch diese Operation nicht beobachtet werden. Der Nachteil der Operation ist die schwierige Präparation, die zum Auffinden des Abflusskanales (Schlemmscher Kanal) notwendig ist.

Die Kanaloplastik ab interno vereinfacht die Präparation erheblich, da die Kanalstruktur von Augeninnenwärts aufgesucht, eröffnet und sondiert wird. Die Operationszeit verkürzt sich von 45 min auf etwa 5 min. Dieses Verfahren lässt sich gut mit der Operation des Grauen Stars verbinden. Zur Durchführung der Kanaloplastik ab interno wurde der Visco 360 Katheter entwickelt.

Da für dieses Verfahren noch keine Langzeitstudien verfügbar sind widmet sich unsere Arbeitsgruppe der Durchführung der Operation mit dieser Methode und der Nachbeobachtung der Patienten. Bislang wurden über 200 Patienten behandelt. Langzeitergebnisse sind bis zu 27 Monaten nach Operation vorliegend und sind für unsere Patienten durchaus positiv. Es ist im Mittel eine Drucksenkung von 7 mmHg zu erwarten die auch im 2. Jahr stabil bleibt. Außerdem wird die angestrebte Medikamentenfreiheit für die Patienten in 85% der Fälle erreicht.

Somit stellt unsere Studie, die zur Veröffentlichung in einer internationalen Zeitschrift eingereicht worden ist, heraus, dass die Operationsmethode Kanaloplastik ab interno mit dem Visco 360 Katheter eine sichere, effektive und nebenwirkungsarme Alternative in der Glaukomchirurgie darstellt.

Dr. Simon Ondrejka

Lebenslauf:

Dr. med. Simon Ondrejka FEBO, Köln.

Geboren in London, GB. Gymnasium und Abitur, während der Schulzeit bis zum 21. Lebensjahr Leistungssport. Studium an der LMU München, Südafrika, Neuseeland, Slowakei, und Frankreich. Facharztausbildung an der LMU München und im städtisches Klinikum München unter Prof. Mayer. Oberarzt von 2013 bis 2016 Landesklinikum Vorarlberg, Österreich Fachschwerpunkte: Kataraktchirurgie, Glaukom, Hornhautchirurgie, Frühgeborenen Retinopathie. Seit Oktober 2016 in der Gemeinschaftspraxis Augencentrum Köln u.a. mit Prof. Norbert Körber.

DOG:

Die DOG ist die medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft für Augenheilkunde in Deutschland. Sie vereint unter ihrem Dach mehr als 7.200 Ärzte und Wissenschaftler, die augenheilkundlich forschen, untersuchen und behandeln. Wesentliches Anliegen der DOG ist es, die Forschung in der Augenheilkunde zu fördern: Sie unterstützt wissenschaftliche Projekte und Studien, veranstaltet Kongresse und gibt wissenschaftliche Fachzeitschriften heraus. Darüber hinaus setzt sich die DOG für den wissenschaftlichen Nachwuchs in der Augenheilkunde ein, indem sie zum Beispiel Stipendien vor allem für junge Forscher vergibt.Gegründet im Jahr 1857 in Heidelberg, ist die DOG die älteste augenärztliche Fachgesellschaft der Welt und die älteste fachärztliche Gesellschaft Deutschlands.

Quelle: www.dog.de

Bundesverband AUGE e.V.:

Der gemeinnützige Verein „Bundesverband AUGE e.V.“ kümmert sich um Menschen, die vorwiegend unter chronischen Augenerkrankungen leiden, wie beispielsweise Glaukom (Grüner Star), Makuladegeneration (AMD), Katarakt (Grauer Star), Trockenes Auge sowie Netzhaut- und Hornhauterkrankungen. Einige Erkrankungsformen können die Sehkraft erheblich einschränken und bei fehlender Behand­lung zur Erblindung führen. Der Selbsthilfeverein gibt Betroffenen und Angehörigen Tipps und Hilfe­stellung zum richtigen Umgang mit der Augenerkrankung als auch bei der Inklusion im Alltagsleben. Der Verband informiert die Bevölkerung über augenspezifische Krankheitsbilder und ruft zur Früherkennung auf. In den Medien und in Mitglieder-Infos berichtet der Verein über aktuelle Therapieentwicklungen aus Wissenschaft und Forschung und alternative Behandlungsmethoden. Der 1999 gegründete Verein ist eine Selbsthilfeorganisation mit bundesweit derzeit rund 1000 Mitgliedern und Förderern. Der Bundesverband ist Mitglied im Wohlfahrtsverband DER PARITÄTISCHE-Bayern und in verschiedenen Dachverbänden der Selbsthilfe. Die Organisation finanziert sich ausschließlich aus Mitgliedsbeiträgen, öffentlichen Projektmitteln der Krankenkassen und Stiftungen sowie über Spenden. Der Verein betreibt u.a. eine barrierefreie Homepage und ein kostenloses Beratungstelefon. Die Geschäftsstelle befindet sich in Aurach bei Ansbach in Mittelfranken, der Vereinssitz ist in Berlin.

Weitere Informationen: www.bundesverband-auge.de

Förderung:

Die Techniker Krankenkasse (TK) bezuschusste die Veranstaltung mit einer kassenindividuellen Förderung nach § 20h SGB V. Das Preisgeld wurde über Firmenspenden finanziert.