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Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt eröffnet Nationale Krebskonferenz

Pressemitteilung

Berlin – Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt hat heute auf der ersten Nationalen Krebskonferenz eine Zwischenbilanz zum Nationalen Krebsplan gezogen.

Ulla Schmidt: „Unser Ziel ist, eine optimale Versorgung der krebskranken Frauen, Männer und Kinder in unserem Land zu organisieren. Über 400.000 Menschen erkranken jedes Jahr in Deutschland an verschiedenen Tumoren, über 200.000 sterben. Krebs ist nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen immer noch die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Wir haben im Bereich der Krebsbekämpfung in den letzten Jahren durch gute Vorsorge und Behandlung Fortschritte gemacht. Das reicht aber nicht. Es kommt nun darauf an, dass wir alle Kapazitäten und Qualifikationen bündeln. Zum Beispiel müssen die Spezialisten im ambulanten und stationären Bereich enger zusammen arbeiten. Eine gute Versogrung setzt voraus, dass Vorsor-ge, Behandlung und Nachsorge optimal gestaltet werden.“

Dank großer Fortschritte bei Früherkennung, Diagnostik und Therapie haben sich die Überlebenschancen und die Lebensqualität krebskranker Menschen in Deutschland in den letzten Jahrzehnten verbessert. Dennoch stehen wir vor wachsenden Herausforderungen. Daher haben wir im letzten Jahr einen Nationalen Krebsplan initiiert. Gemeinsam mit engagierten Partnern der Länder, der Krankenkassen, Leistungserbringer, Wissenschaft und Patientenverbände wollen wir die Krebsfrüherkennung, die Qualität der onkologischen Versorgung und die Patientenorientierung stärken.

Auf der Nationalen Krebskonferenz werden drei große Handlungsfelder vorgestellt und diskutiert:

• Weiterentwicklung der Krebsfrüherkennung; • Weiterentwicklung der onkologischen Versorgungsstrukturen und der Qualitätssicherung; • Stärkung der Patientenorientierung.

Bei der Weiterentwicklung der Krebsfrüherkennung geht es darum, die Menschen besser zu informieren und die Teilnahme an den Krebsfrüherkennungsmaßnahmen zu verbessern. Hierzu gehören spezielle Informationsangebote für Personengruppen, die nicht oder nur sehr unregelmäßig die Früherkennungsmaßnahmen wahrnehmen. Außerdem muss die ärztliche Fortbildung in der Krebsfrüherkennung verbessert werden. Die bereits bestehende gesetzliche Informationspflicht der Krankenkassen sollte dazu genutzt werden, Versicherte gezielter auf mögliche Früherkennungsuntersuchungen aufmerksam zu machen.

Ulla Schmidt: „Wir haben in Deutschland erfolgreich ein flächendeckendes organisiertes Mammographie-Screening für über 10 Mio. Frauen eingeführt, das höchsten Qualitätsanforderungen genügt. Damit verfügt Deutschland über eines der größten und modernsten Brustkrebsfrüherkennungsprogramme weltweit. Nach diesem Vorbild werden wir auch die bestehenden Früherkennungsprogramme für Gebärmutterhalskrebs und Darmkrebs organisatorisch weiterentwickeln.“

Die Strukturen der onkologische Versorgung müssen den gestiegenen Qualitätsanforderungen Rechnung tragen. Es reicht nicht aus, dass hochklassige Krebsversorgung nur an wenigen Zentren vorgehalten wird. Es muss sichergestellt sein, dass auch außerhalb von Zentren eine hochwertige Versorgung angeboten wird. Derzeit wird an einem Gesamtkonzept gearbeitet, das den gestiegenen Bedarf in allen Bereichen der Krebsversorgung abdeckt. Hierzu zählt auch die angemessene und bedarfsgerechte psychoonkologische Versorgung. Immerhin entwickeln bis zu 30 Prozent aller Krebskranken psychische Störungen, die rechtzeitig erkannt und therapiert werden müssen.

Ein weiteres wichtiges Anliegen des Krebsplans ist die flächendeckende Einführung klinischer Krebsregister. Hiermit können zuverlässige Daten über die Qualität der Krebsbehandlung gewonnen werden. Klinische Krebsregister sind eine Art Radarsystem, das die Qualität der onkologischen Versorgung sichtbar macht und Steuerungsmaßnahmen ermöglicht.

Eine zentrale Rolle im Nationalen Krebsplan spielt die Stärkung der Patientenorientierung. Wichtige Ziele sind, dass die an der onkologischen Versorgung beteiligten Berufsgruppen den Patienten die Diagnose, Therapie und Behandlung verständlich erklären und sie stärker in Behandlungsentscheidungen einbinden. An Krebs erkrankte Menschen und ihre Angehörigen sind auf verständliche und seriöse Informations-, Beratungs- und Hilfsangebote angewiesen. Daher haben die am Nationalen Krebsplan beteiligten Partner das internetbasierte Netzwerk Krebsinformation gegründet. Dieses wird mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für Gesundheit aufgebaut. Unter der Adresse http://www.netzwerk-krebsinformation.de sollen dann qualitativ hochwertige Informationen zur Verfügung stehen – und zwar frei von kommerziellen Interessen. Geplant ist darüber hinaus die Einrichtung einer bundesweit einheitlichen gebührenfreien Telefonnummer als zentrale Anlaufstelle für Hilfesuchende.

Nach der Nationalen Krebskonferenz werden auf der Grundlage der bislang erarbeiteten Ergebnisse die nächsten gesundheitspolitischen Umsetzungsmaßnahmen vorgenommen.

Weiter Informationen, Fragen und Antworten finden Sie unter: http://www.bmg.bund.de.