Berlin – Alle europäischen Gesellschaften stehen vor der großen Herausforderung, für eine wachsende Anzahl demenzkranker Menschen ein Leben in Würde zu ermöglichen. Deshalb ist es gut, diese gesellschaftlich-ethische Debatte im Sinne gemeinsamen Lernens und Erfahrungsaustauschs grenzüberschreitend zu führen.
Heute treffen sich die Mitglieder des europäischen Projektes Demenz: Ethik im Netz aus Luxemburg, Frankreich, Norwegen, Schweiz und Deutschland im Bundesgesundheitsministerium. Das Projekt wird von Alzheimer Europe als europäische Repräsentanz der Betroffenen und ihrer Angehörigen getragen und mit wesentlicher Unterstützung der Deutschen Alzheimergesellschaft organisiert.
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt: Die Würde demenzkranker Menschen zu bewahren, ist unmittelbares Anliegen von Angehörigen und Pflegekräften. Hierzu soll das Projekt Unterstützung und Antworten geben. Demenz-kranke Menschen und ihre Angehörigen haben Anspruch auf Solidarität und Hilfe bei der Bewältigung des Alltags.
Das Projekt Demenz: Ethik im Netz sieht vor, das Medium einer europäischen mehrsprachigen Website im Internet für einen grenzüberschreitenden ethischen Diskurs zur Versorgung und den Problemlagen demenzkranker Menschen zu nutzen. Es wird in diesem Jahr mit 60.000 vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert. Darüber hinaus fördert die Europäische Kommission im Jahr 2010 das Projekt im Rahmen des Aktionsprogramms Gesundheit.
Die europäische Internetseite Demenz: Ethik im Netz soll Hintergrundinformationen und Stellungnahmen zu verschiedenen ethischen Fragen Pflege und Betreuung von Alzheimerpatienten enthalten. Und sie soll Anfragen von Pflegepersonen oder Angehörigen der Gesundheitsberufe gemeinsam mit Stellung-nahmen der Ethikexperten wiedergeben. Sie bietet ein Forum, spezifische ethische Dilemmata aus verschiedenen professionellen Perspektiven zu diskutieren.
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt: In einem sozialen Europa brauchen wir gemeinsame Antworten und Lösungen zur Verbesserung der Situation demenziell erkrankter Menschen und ihrer Angehörigen. Der durch das Projekt unterstützte ethisch fundierte Zugang zum Leben mit demenzkranken Menschen ist zugleich ein guter Baustein einer verbesserten Pflegepolitik in Deutschland und Bestandteil der nötigen gesellschaftlichen Debatte zur Zukunft der Pflege.
Weitere Informationen unter http://www.bmg.bund.de