Berlin – Ob persönlich oder durch Erkrankungen in der Familie oder im Freundeskreis, viele Menschen werden im Lauf ihres Lebens mit dem Thema Krebs konfrontiert. Im Jahr 2010 sind mehr als 477.000 Menschen neu an Krebs erkrankt und mehr als 218.000 starben daran. Damit ist in Deutschland Krebs die zweithäufigste Todesursache nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe erklärt zum Weltkrebstag am 4. Februar 2014: “Dank enormer medizinischer Fortschritte haben sich die Überlebenschancen und die Lebensqualität krebskranker Menschen in Deutschland in den letzten vierzig Jahren deutlich verbessert. Eine Krebsdiagnose ist heute längst kein Todesurteil mehr. Dennoch bleibt die Krebsbekämpfung eine gesundheitspolitische Herausforderung ersten Ranges.”
Um diese Herausforderung anzugehen, wurde im Juni 2008 gemeinsam von Bundesgesundheitsministerium, Deutscher Krebshilfe, Deutscher Krebsgesellschaft und Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren der Nationale Krebsplan initiiert. Aufbauend auf dem bestehenden hohen Versorgungsniveau in Deutschland werden im Nationalen Krebsplan zahlreiche Verbesserungsmaßnahmen auf den Weg gebracht. Ziel ist, die Krebsfrüherkennung weiter voranzubringen, überall in Deutschland eine qualitativ hochwertige Krebsbehandlung zu ermöglichen und die Patientenorientierung zu stärken. Mit dem am 9. April 2013 in Kraft getretenen Krebsfrüherkennungs- und -registergesetz ist beschlossen worden, dass in den nächsten Jahren in ganz Deutschland klinische Krebsregister eingerichtet werden sollen.
Dazu Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe: “Im Mittelpunkt des Nationalen Krebsplans steht nicht die Krankheit Krebs, sondern der betroffene Mensch mit seinem Bedürfnis nach Medizin, Betreuung und Information. Ich freue mich, dass die Länder die Einführung der klinischen Krebsregister sehr engagiert vorantreiben. Damit schaffen wir die Voraussetzung für eine dauerhafte und gute Qualität in der Krebsbehandlung.”
In den Krebsregistern werden sämtliche Daten über die Behandlung und den Verlauf von Krebserkrankungen erfasst und ausgewertet. Die Rückmeldung der Auswertungsergebnisse an die Behandler soll die Qualität der Krebsbehandlung gezielt verbessern und Qualitätsvergleiche zwischen Behandlern ermöglichen.
Auch in dieser Legislaturperiode wird der Nationale Krebsplan fortgeführt. Wichtige Schwerpunkte und Themen werden sein: Die Verbesserung der Informations- und Beratungsangebote für Krebskranke und ihre Angehörigen, die Stärkung der Arzt-Patienten-Kommunikation, die Reduzierung unnötiger bürokratischer Dokumentationspflichten für Ärztinnen und Ärzte, die Weiterentwicklung der psychoonkologischen und psychosozialen Versorgung sowie die onkologische Rehabilitation und Palliativversorgung.
Ausführliche Informationen zum Nationalen Krebsplan finden Sie auf der Internet-Seite des BMG unter www.bmg.bund.de/praevention/nationaler-krebsplan.html
Daten, Zahlen zu Krebs in Deutschland finden Sie beim Robert Koch-Institut:
www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Publikationen/Krebs_in_Deutschland/krebs_in_deutschland_inhalt.html
Hintergrundinformation zum Weltkrebstag:
Der Weltkrebstag findet jährlich am 4. Februar statt und hat zum Ziel, die Vorbeugung, Erforschung und Behandlung von Krebserkrankungen ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Er wurde 2006 von der Union Internationale Contre le Cancer (UICC), der WHO und anderen Organisationen ins Leben gerufen. Die UICC koordiniert den Weltkrebstag.