Hamburg – Dr. Georg Schütte, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), hat Hamburg als eine von drei “Gesundheitsregionen der Zukunft” ausgezeichnet. Der Antrag “GesundheitsMetropole Hamburg — Netzwerk Psychische Gesundheit” war auf Initiative der Handelskammer Hamburg, in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Senat, und unter Federführung der Gesundheitswirtschaft Hamburg GmbH erarbeitet worden. Die drei Preisträger der dritten Runde des Wettbewerbs “Gesundheitsregionen der Zukunft — Fortschritt durch Forschung und Innovation” des BMBF, Hamburg, Ostseeküste und Rhein-Neckar, erhalten Fördergelder in einer Gesamthöhe von 22 Millionen Euro.
Die Auszeichnung als Gesundheitsregion der Zukunft sei ein wichtiger Meilenstein für die Gesundheitswirtschaft in Hamburg, sagte Frank Horch, Präses der Handelskammer Hamburg. “Sie ist ein Symbol für die Dynamik in der Branche und die Chancen, die daraus entstehen. Ich bin überzeugt, dass die Aufbruchstimmung, die durch den Wettbewerb in Hamburg erzeugt wurde, dadurch weiter verstärkt wird.” Jetzt komme es darauf an, gemeinsam mit dem Senat eine effektive Umsetzung der Projekte durch die Gesundheitswirtschaft Hamburg GmbH zu organisieren.
“Wir freuen uns über die Auszeichnung, denn sie schafft weiteren Rückenwind, um die Entwicklung der Gesundheitswirtschaft im Interesse der Patientinnen und Patienten, aber auch für mehr Beschäftigung und Innovation, voranzutreiben”, so Hamburgs Gesundheitssenator Dietrich Wersich. Die prämierten Teilprojekte würden nun unter Koordination der gemeinsam von Senat und Handelskammer gegründeten Gesundheitswirtschaft Hamburg GmbH ihre Arbeit aufnehmen.
Dr. Maren Kentgens, Geschäftsführerin der Gesundheitswirtschaft Hamburg GmbH blickt entsprechend positiv auf die kommenden vier Jahre: “Heute und in Zukunft psychische Gesundheit fördern, Erkrankungen früh erkennen und nachhaltig behandeln — das ist unser Ziel. Der Wettbewerb versetzt uns nun in die Lage, dieses Ziel konsequent umzusetzen und Hamburg zu einem Spitzenzentrum für die Aufklärung und Versorgung psychisch erkrankter Menschen auszubauen. Erstmals wird in Deutschland ein wissenschaftlich fundiertes Gesamtkonzept zum Thema Psychische Gesundheit umgesetzt und gesundheitsökonomisch evaluiert.”
Der Hamburger Antrag fokussiert mit dem Thema Psychische Erkrankungen ein gesellschaftlich und volkswirtschaftlich aktuelles Thema. Diese gehören zu den häufigsten Erkrankungen und werden ohne wirksame Maßnahmen weiter zunehmen. Unter Beteiligung von Unternehmen, der Dienstleistungsforschung sowie einer Vielzahl stationärer und ambulanter Einrichtungen aus dem Bereich Psychische Gesundheit wurde von Oktober 2009 bis Februar 2010 ein innovatives, versorgungszentriertes und wissenschaftlich fundiertes Gesamtkonzept für die Metropolregion Hamburg entworfen. Die Bundesmittel sollen in zehn innovative Forschungs- und Entwicklungsprojekte sowie angeschlossene Begleitforschung investiert werden. Rund 60 Hamburger Unternehmen und der Hamburger Senat haben sich bereit erklärt, zusätzlich zur Bundesförderung bis zu neun Millionen an eigenen Mitteln in die Finanzierung der Projekte einzubringen. Ziel der Netzwerkpartner: “Heute und in Zukunft psychische Gesundheit fördern, psychische Erkrankungen früh erkennen und nachhaltig behandeln.”
Prof. Dr. Dr. Martin Härter und PD Dr. Martin Lambert, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und Sprecher des Gremiums der prämierten Forschungs- und Entwicklungsprojekte, sind von den großen Chancen dieser Auszeichnung überzeugt. Prof. Dr. Dr. Martin Härter: “Durch die intensive Zusammenarbeit regionaler Partner kann die Versorgung psychisch Erkrankter und ihrer Angehörigen wirksamer und patientenorientierter werden. Eine umfassende Aufklärungs- und Bildungskampagne sowie die Bereitstellung einer Kommunikationsplattform werden Hamburger Bürger über alle Aspekte psychischer Erkrankungen informieren. PD Dr. Martin Lambert: “Projekte zur psychischen Gesundheit in Betrieben, zur Verbesserung der Selbsthilfe und sog. “Gesundheitsnetze”, u.a. zu den Themen Depression, Psychosen, Essstörungen oder Suchterkrankungen bei Jugendlichen werden gezielt Verbesserungspotentiale der Behandlung und Versorgung fokussieren.”