Berlin – “Aktiv für Demenzkranke” – das ist das Motto des diesjährigen Welt-Alzheimertages, der am kommenden Sonntag, den 21.09.2008 zum dreizehnten Mal stattfindet. Der Tag soll das Bewusstsein für die Krankheit schärfen und auf die Situation der Patienten und ihrer Angehörigen hinweisen. Alle Bürger sind dazu aufgerufen, mehr Verantwortung für die weltweit wachsende Zahl demenzkranker Menschen zu übernehmen und besser auf sie einzugehen.
“Wir müssen Demenzkranken offen und einfühlsam begegnen”, sagt Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen anlässlich des Welt-Alzheimertages. “Berührungsängste verliert am ehesten, wer über die Krankheit redet, sich informiert und auf die Betroffenen zugeht. Wir dürfen nie vergessen: Auch schwer Demenzkranke können immer noch Lebensfreude und Glück empfinden und am Alltagsleben teilhaben”, so die Bundesfamilienministerin. “Es sind manchmal die ganz einfachen Dinge des Lebens, die zählen. Wir können den Erkrankten glückliche Momente schenken, zum Beispiel bei gemeinsamen Spaziergängen in der Natur, beim Sportschau-Gucken oder beim Blättern in Fotoalben.”
Allein in Deutschland leiden heute bereits mehr als eine Millionen Menschen an Demenz und jedes Jahr kommen etwa 250.000 Neuerkrankungen dazu. Betroffen sind aber nicht nur die Kranken selbst, sondern auch die Menschen in ihrem Umfeld. Beide Seiten müssen mit der Demenzkrankheit umgehen lernen. Wie man sich dabei näher kommen kann, zeigen die Ergebnisse des Wettbewerbs “Alzheimer&You”, der von der Deutsche Alzheimer Gesellschaft ausgeschrieben und vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert wird. Mehr als 600 Schüler zwischen 14 und 21 Jahren hatten sich am Wettbewerb beteiligt und ihre Projekte vorgestellt: Da gibt es Berufsschüler, die Alzheimerpatienten mit ihren Hunden besuchen, einen regelmäßigen Treff, bei dem Jugendliche mit Demenzkranken stricken oder Ganztagsschüler, die regelmäßig einen Nachmittag mit den Patienten verbringen.
“Ich bin begeistert, wie kreativ die Jugendlichen mit dem Thema Demenz umgehen und was sie auf die Beine gestellt haben”, sagt Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen. “So schaffen sie Brücken zwischen den Generationen und tragen dazu bei, dass Vorurteile abgebaut werden und sich mehr Menschen für Demenzkranke engagieren. Das ist gut, denn wir brauchen einerseits mehr geschultes Fachpersonal, andererseits aber auch mehr Zuwendung durch freiwillige Helfer und Familienmitglieder.”
Das Bundesfamilienministerium fördert mit rund 3,4 Millionen Euro Projekte zur Verbesserung der Situation Demenzkranker und ihrer Angehörigen. Dazu gehört auch das 2002 eingerichtete Alzheimer-Telefon bei der Deutschen Alzheimer Gesellschaft – eine professionelle Anlaufstelle, bei der sich Angehörige und Betroffene über Hilfemöglichkeiten informieren können.