Hennigsdorf – Jede achte Frau in Deutschland erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs – allen Forschungsfortschritten und Vorsorgemaßnahmen zum Trotz. Je früher das Entstehen von Brustkrebs erkannt wird, desto höher sind die Chancen einer erfolgreichen Behandlung. Wichtig ist, die beeinflussbaren Risikofaktoren zu kennen, die eine Brustkrebserkrankung begünstigen. Mit einem einfachen Bluttest lässt sich jetzt die Konzentration eines Hormons im Blut bestimmen, das an der Brustkrebsentwicklung beteiligt ist: Damit können Frauen jeden Alters ihr Brustkrebs-Erkrankungsrisiko beim Gynäkologen ermitteln lassen und ggf. risikosenkende Maßnahmen oder Früherkennungs-Optionen einleiten.
Es gibt Faktoren, die das Risiko einer Brustkrebserkrankung beeinflussen, die u. a. abhängig sind von bestimmten Lebensgewohnheiten wie körperlicher Betätigung, Essgewohnheiten oder Alkoholkonsum. Auch der Body-Mass-Index (BMI) ist ein Risikofaktor.
Aus der Forschung ist bekannt, dass das Hormon Neurotensin an der Brustkrebsentwicklung beteiligt ist. Wie viel der Körper davon produziert, wird maßgeblich von tierischen Fetten und Zucker beeinflusst, da Neurotensin das “Insulin des Fettes” ist. Im Blut lässt sich das Vorläufermolekül Proneurotensin (pro-NT) messen.
Aktuelle Ergebnisse zweier Studien* mit insgesamt rund 3.600 gesunden Frauen zeigen, dass erhöhte pro-NT-Konzentrationen im Blut mit einem deutlich erhöhten Risiko zur Brustkrebsentwicklung einhergehen: Frauen mit hoher Proneurotensin-Konzentration haben ein bis zu ca. 9-fach höheres Risiko, im Laufe der folgenden Jahre an Brustkrebs zu erkranken, als Frauen mit geringer Proneurotensin-Konzentration im Blut.
Mit dem Labortest sphingotest® pro-NT kann der Gynäkologe jetzt die Proneurotensin-Konzentration im Blut bestimmen lassen und so das individuelle Brustkrebsrisiko seiner Patientinnen ermitteln. Gleichzeitig kann er risikosenkende Maßnahmen vorschlagen, wie etwa Ernährungsempfehlungen, oder er kann intensivere Maßnahmen zur Brustkrebsfrüherkennung einleiten.
Der Test eignet sich für gesundheitsbewusste Frauen jeden Alters. Jährlich durchgeführt, lässt sich so das Brustkrebsrisiko im Auge behalten. Hat die Messung eine hohe Konzentration von pro-NT und damit ein erhöhtes Risiko ergeben, können Maßnahmen ergriffen werden, um den Neurotensinspiegel zu senken. In Folgeuntersuchungen kann dann die Risikobewertung erneuert und die Wirksamkeit der Maßnahmen beurteilt werden.
Da die Bestimmung des Proneurotensins ein neues Verfahren ist, wird diese Leistung noch nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Es handelt sich also um eine individuelle Gesundheitsleistung (IGeL), die Arzt und Labor direkt mit den Patientinnen abrechnen. “Wer sein individuelles Brustkrebsrisiko kennt, kann mit seinem Gynäkologen ein entsprechendes Vorsorgekonzept besprechen”, erklärt Dr. Andreas Bergmann, Geschäftsführer der sphingotec GmbH, der Anbieterin des Tests.
* MDC-Studie (Malmö Diet And Cancer Studie) und MPP-Studie (Malmö Prevention Project Studie)