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Brustkrebs: Über- und Untertherapie vermeiden durch gezielten Einsatz der Chemotherapie

Brustkrebs: Über- und Untertherapie vermeiden durch gezielten Einsatz der Chemotherapie

Pressemitteilung

Kronberg – Die Chemotherapie zählt seit Jahrzehnten zu einer der wichtigsten Therapiesäulen in der Krebsbehandlung. Auch wenn der Eindruck entsteht, dass sich diese Therapieform seither nicht wesentlich verändert hat, gibt es doch immer wieder neue Erkenntnisse und Empfehlungen, insbesondere um Über- und Untertherapien zu vermeiden.

Ein Fokus der Wissenschaft lag in den vergangenen Jahren beispielsweise auf der „älteren, rüstigen Patientin“. Es stand die Frage im Raum, ob Frauen in einem fortgeschrittenen Alter überhaupt von einer Chemotherapie profitieren. Diese Frage kann nun dank neuer Studiendaten beantwortet werden: „Bei der ICE-Studie, einer internationalen Studie unter deutscher Leitung, wurde untersucht, ob mit einem relativ nebenwirkungsarmen Einzelmedikament überhaupt ein Effekt im Sinne einer Verbesserung der Heilungsrate bei älteren Patientinnen erreicht werden kann. Dies hat sich in dieser Studie nicht zeigen lassen, passend auch zu Ergebnissen einer amerikanischen Studie. Somit muss festgestellt werden, dass bei Indikation für eine adjuvante Chemotherapie auch bei älteren Patientinnen konsequent mit einer Kombinationschemotherapie behandelt werden sollte“, erklärt Prof. Dr. Christoph Thomssen, Direktor der Frauenklinik am Universitätsklinikum Halle (Saale), im Gespräch mit dem Brustkrebsmagazin Mamma Mia!.

Insgesamt ist das Ziel der Forschung, die Chemotherapie gezielter einzusetzen und Übertherapien zu reduzieren. Hierfür stehen neue Diagnosemöglichkeiten zur Verfügung, wie Prof. Thomssen erläutert: „Mit der biologischen Charakterisierung der Tumoren mit Hilfe verschiedener Laboruntersuchungen wie Immunhistochemie zur Bestimmung des Hormonrezeptorstatus (ER, PgR), der HER2-Expression und der Proliferationsrate (Grading, Ki-67) können wir Tumoren gut klassifizieren. Bei wenigen Patientinnen bleiben jedoch Zweifel. Dann können Proteinteste (wie zum Beispiel der uPA/PAI-1 Test) und so genannte Genexpressionsprofile (beispielsweise Endopredict®, Oncotype®, Mammaprint®) helfen, die Patientinnen zu erkennen, die nicht von einer Chemotherapie profitieren dürften. Durch die neoadjuvante, also der Operation vorgelagerte Therapie kann dazu in vivo die Dynamik des Tumors unter der Therapie sehr früh, zum Teil schon nach drei Wochen, analysiert werden und somit die Therapie auf die tatsächliche Situation angepasst werden.“

„Unter unseren Leserinnen ist die Meinung, die Chemotherapie hätte sich in den vergangenen Jahrzehnten nicht wesentlich verändert, weit verbreitet. Tatsächlich ist es so, dass es immer neue Studiendaten ermöglichen, die Patientinnen gezielter zu therapieren“, weiß Eva Schumacher-Wulf, Chefredakteurin des Brustkrebsmagazins Mamma Mia!. „Dank moderner Diagnostik in Form von Genexpressionsprofilen ist es außerdem möglich, die Frauen, die nicht von einer Chemotherapie profitieren, frühzeitig zu identifizieren. Es wäre jedoch wichtig, dass die Kostenträger den Einsatz dieser Untersuchungen endlich unterstützen und die Kosten dafür erstatten würden“, so Schumacher-Wulf.