Berlin – Eierstockkrebs gilt als eine der schwersten Krebserkrankungen bei Frauen, da die Erkrankung meist erst in einem sehr späten Stadium festgestellt wird. Zu den bekannten Behandlungsmöglichkeiten kommen neue Optionen hinzu, wenn zusätzlich eine BRCA-Genmutation vorliegt. Diese kann eine vererbte Mutation sein, oder eine spontane Veränderung, die nur im Tumorgewebe auftritt. Aber gerade hier eröffnen sich neue Therapieoptionen, die betroffenen Frauen eine günstigere Prognose hinsichtlich des Behandlungsverlaufes offeriert.
Das Thema BRCA-Genmutation in Zusammenhang mit Eierstockkrebs, Eileiterkrebs und Bauchfellkrebs bietet noch immer viel Aufklärungsbedarf – nicht nur für Betroffene und Angehörige, sondern auch für Ärzte. Deshalb startet jetzt die „BRCA Infotour 2016/2017 –Eierstockkrebs und BRCA“, um erstmals deutschlandweit Betroffene und Angehörige aber auch Ärzte ausführlich zur Thematik zu informieren und mit den Teilnehmern zu diskutieren.
„Patientinnen und Angehörige wollen zunehmend über ihre Gene Bescheid wissen.“ so Professor Dr. Jalid Sehouli, Direktor der Frauenkliniken an der Charité Berlin – Campus Virchow-Klinikum und Campus Benjamin Franklin, Leiter des Europäischen Kompetenzzentrums Eierstockkrebs sowie stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Stiftung Eierstockkrebs. Professor Sehouli weiter: „Und das zu Recht, denn ist eine Patientin bereits an Eierstockkrebs erkrankt, kann das Testergebnis auf das Vorliegen einer BRCA-Mutation für die Therapieauswahl von großer Bedeutung sein. Dann könnten sogenannte PARP-Inhibitoren zum Einsatz kommen, die einen zielgerichteten Krebszelltod unterstützen. In dieser Richtung gibt es eine rasante Entwicklung und berechtigte Hoffnungen.“
Die deutschlandweite Informationstour möchte Informationslücken schließen und wird begleitet durch ein Expertenteam,das sich sowohl drängenden Fragen von Betroffenen und Angehörigen widmet, als auch in Expertenrunden allen fachlichen Anliegen von Ärzten stellt. Im Fokus aller Veranstaltungen stehen Informationen zu BRCA-Genmutationen, die Bedeutung von BRCA-Tests und Möglichkeiten der gezielten Behandlung von Patientinnen mit nachweislich veränderten BRCA-Genen in Verbindung mit Eierstockkrebs. Ebenso werden Bedeutung und Konsequenzen von BRCA-Tests für Familienangehörige im Einzelnen erörtert, welche auch im Film „ Stilles Erbe oder Zufall“, der auf allen Veranstaltungen präsentiert wird, thematisiert werden. Die Teilnehmer können im Anschluss mit einem hochkarätig besetzten Podium
alle Fragen diskutieren.
Die „BRCA Infotour 2016/2017 – Eierstockkrebs und BRCA“ ist eine Initiative der Deutschen Stiftung Eierstockkrebs. Die Stiftung wurde 2010 gegründet und fokussiert seither durch unterschiedlichste Projekte eine intensive und vielschichtige Aufklärung von Betroffenen, Angehörigen und der Öffentlichkeit rund um das Thema Eierstockkrebs.
Die Auftaktveranstaltung zur „BRCA Infotour 2016/17“ findet am 09.11. 2016, ab 16 Uhr auf dem Klinikgeländes der Charité Berlin – Campus Virchow Klinikum statt. Medienvertreter sind herzlich dazu eingeladen. Im Anschluss tourt der Informationstag durch Deutschland. Alle Informationen zu teilnehmenden Städten und Klinken, Programmdetails sowie der Deutschen Stiftung Eierstockkrebs sind unter www.brca-infotour.de oder unter www.stiftungeierstockkrebs.de abrufbar.