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BPI: Gesetzliche Krankenkassen horten Rekordsumme

Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e. V.

Berlin – Die „Angstkasse” der GKV ist auf einen Rekordwert von 19,2 Milliarden Euro angeschwollen, so das vorläufige Finanzergebnis 2017. Dazu kommen 9,1 Milliarden Euro im Gesundheitsfonds. „Mit gut gefüllter Börse könnten die Krankenkassen ohne wirtschaftliche Not ihre Versicherten versorgen“, so Dr. Norbert Gerbsch, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie (BPI). „Stattdessen schwingen sich manche von ihnen zum Gesundheitsbroker auf, „legen“ das Geld ihrer Kunden nicht richtig an sondern setzen, etwa durch Impfstoff-Vereinbarungen, deren Versorgungssicherheit aufs Spiel.“

Die Krankenversicherer horten hohe Summen ihrer Versicherten: Ein Überschuss, der mit 3,15 Milliarden Euro nahezu doppelt so hoch ist wie im Vorjahr und eine monatliche Mindestreserve, die viermal so hoch ist wie die gesetzlich vorgesehene. „Die immer wieder heraufbeschworenen finanziellen Weltuntergangsszenarien der Kassen sind angesichts der aktuellen Zahlen des BMG nicht ernst zu nehmen“, so Gerbsch. Vielmehr muss die GKV nun endlich auch ihre gesellschaftliche Verantwortung für eine gute Gesundheitsversorgung beisteuern. Laut Prognose des BMG spricht viel dafür, dass die Gesetzliche Krankenversicherung auch dieses Jahr wieder schwarze Zahlen schreibt.

Zu der guten Kassen-Bilanz hat in nicht unerheblichem Maße auch die pharmazeutische Industrie beigetragen: Wieder einmal sind die Einsparungen durch Rabattvereinbarungen um 4,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Zu einem Plus in der GKV-„Angstkasse“ haben außerdem weitere Regulierungsinstrumente wie etwa Festbeträge oder das Preismoratorium geführt.

Insgesamt sind die Arzneimittelausgaben der Krankenkassen laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) um 4 Prozent gestiegen. Ein Zuwachs, der sich laut Ministerium in etwa im Rahmen der durchschnittlichen Steigerungsrate der gesamten Leistungsausgaben bewegt. Gerbsch: „Auch hier: Viel Geschrei um Nichts! Der Anteil der pharmazeutischen Industrie an den Arzneimittelausgaben im ambulanten Sektor macht seit Jahren konstant unter 10 Prozent der Gesamtausgaben für die Gesundheitsversorgung der Versicherten aus. Daran haben im Übrigen auch Arzneimittel-Innovationen nichts geändert.“