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Medikament Jardiance kann Leben bei Typ-2-Diabetikern verlängern Boehringer hat Diabetes-Medikament Jardiance zugelassen Experten im Gespräch mit Bundesverband AUGE
Im Gespräch mit dem Bundesverband AUGE gab Dr. Ludwig Mehlburger (Foto), Senior Medical Advisor beim Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim, Auskunft über Wirkungsweise und Risiken des Diabetik-Medikaments „Jardiance”. (Foto: Boehringer Ingelheim)

Medikament Jardiance kann Leben bei Typ-2-Diabetikern verlängern
Boehringer hat Diabetes-Medikament Jardiance zugelassen
Experten im Gespräch mit Bundesverband AUGE

Pressemitteilung

Berlin, 24. November 2015 – Die Volkskrankheit Diabetes nimmt weiter rasant zu. Der Bundesverband AUGE e.V., eine Selbsthilfe-Organisation, unterstreicht die Bedeutung frühzeitiger Diagnose und Behandlung diabetesbedingter Augenerkrankungen. Die Ergebnisse einer großen Medikamenten-Studie geben Typ-2-Diabetikern Anlass zur Hoffnung. Der deutsche Pharmakonzern Boehringer Ingelheim hat mit „Jardiance“ ein Medikament zugelassen, das bei Patienten mit Diabetes-Typ 2 und hohem Herzkreislaufrisiko die Lebenserwartung nachweislich verlängern kann.

Im Interview mit Experten der Firma Boehringer geben der Senior Medical Advisor Dr. Ludwig Mehlburger (Bild) und Pressesprecher Dr. Ralph Warsinsky dem Journalisten Arnd Münster vom Bundesverband AUGE Auskunft über Wirkungsweise und Risiken des verschreibungspflichtigen Arzneimittels Jardiance:

Bundesverband AUGE
Das Medikament „Jardiance” gilt als Hoffnungsträger für Patienten mit Diabetes-Typ 2. Worin besteht der wesentliche Nutzen des neuen Präparats?

Dr. Mehlburger
Jardiance mit dem Wirkstoff Empagliflozin ist zugelassen zur Blutzuckersenkung bei Menschen mit Typ-2-Diabetes, Altersdiabetes, und reduziert effektiv den Blutzucker – insulinunabhängig, also nicht durch Steigerung der Insulinsekretion oder durch Insulin vermittelte Wirkung, indem Glukose in die Zelle eingebaut wird durch Insulin, sondern durch direkte Ausscheidung der überschüssigen Glukose über die Niere in den Harn. Ein Vorteil dieses Mechanismus ist, dass es praktisch kein substanzeigenes Risiko für Unterzuckerung gibt, wie es bei Sulfonylharnstoffen oder Insulin der Fall ist. Als positiven Nebeneffekt kommt es durch die Glukoseausscheidung zu einem Kalorienverlust, und die Patienten nehmen im Schnitt etwa 2 kg Gewicht ab, überwiegend Fett. Ein weiterer positiver Effekt ist, dass vor allem der systolische Blutdruck ebenfalls im Schnitt um ca. 4 mmHg (Millimeter Quecksilbersäule) gesenkt wird. Das sind die nützlichen Effekte, die man bisher gesehen hat.

Bundesverband AUGE
Was sind die für Patienten wichtigsten Kernbotschaften aus der EMPA-REG OUTCOME-Studie, an der 7.000 Diabetes-Typ2-Patienten teilgenommen haben?

Dr. Mehlburger
Erlauben Sie mir eine kurze Vorbemerkung: Der große Nutzen, das Erhoffte, was man mit einer Diabetestherapie eigentlich bewirken will, ist ja nicht nur den Blutzucker zu senken, sondern man will dadurch die Folgeschäden verhindern. Diabetiker sterben am häufigsten an kardiovaskulären Erkrankungen und da konnte jetzt mit der EMPA-REG Outcome-Studie bei Patienten mit einer bereits bestehenden kardiovaskulären Erkrankung das erste Mal gezeigt werden, dass tatsächlich eine Senkung des kardiovaskulären Risikos eintritt. Für alle überraschend war dabei das Ausmaß und die Schnelligkeit des Wirkungseintritts.

Dr. Warsinsky
Zusammengefasst lässt sich sagen: Die genannte Studie hat gezeigt, dass jeder dritte Todesfall durch Herz-Kreislauf-Komplikationen verhindert werden konnte.

Bundesverband AUGE
Erwarten Sie durch die Einführung des Medikaments „Jardiance” indirekt auch positive Effekte für Menschen mit diabetischen Augenerkrankungen?

Dr. Mehlburger
Genau kann ich das jetzt noch nicht sagen. Augen-Endpunkte wurden im Rahmen von mikrovaskulären Endpunkten in der Studie mit erfasst, z.B. Laserbehandlungen, Augeneinblutungen in den Glaskörper oder diabetesbedingte Erblindung. Diese Daten werden zur Zeit noch ausgewertet und im nächsten Halbjahr auch publiziert.
Hinweisen möchte ich in diesem Zusammenhang auf den aktuellen Deutschen Gesundheitsbericht „Diabetes 2016”, in dem Prof. Hammes hinsichtlich der Therapieziele bei Patienten mit diabetischer Retinopathie ausführt, dass ein möglichst normnaher Blutzucker und eine Blutdruckeinstellung diabetologisch im Vordergrund stehen. Und diese Therapieziele, Blutzuckersenkung und Blutdrucksenkung, wenngleich leicht, kann auch „Jardiance” unterstützen.
Der Gesundheitsbericht „Diabetes 2016” zeigt zudem, dass Patienten mit Diabetes und Retinopathie ein höheres kardiovaskuläres Risiko haben. Von daher könnte man sich vorstellen, dass „Jardiance” indirekt auch diese Patienten bezüglich der kardiovaskulären Endpunkte positiv beeinflusst.

Bundesverband AUGE
Was können Sie in Bezug auf die möglichen Nebenwirkungen des neuen Diabetes-Medikaments sagen?

Dr. Mehlburger
Also was immer konsistent häufiger auftritt, bedingt durch die Glukose-Ausscheidung im Harn, sind meist leichte bis mäßig starke Pilzinfektionen, die in der Regel gut behandelbar sind.

Bundesverband AUGE
Welche Patienteninformationen zum Thema Diabetes kann Ihr Unternehmen Betroffenen und Interessierten anbieten?

Dr. Warsinsky
Aufgrund der bereits bestehenden Fülle von allgemein zugänglichen Informationen zum Thema Diabetes, z.B. im Internet oder bei Krankenkassen, haben wir bislang keine eigene Publikation aufgelegt und verweisen Interessenten auf das sehr gute Material der Deutschen Diabetes-Hilfe. Spezifische Informationen zum verschreibungspflichtigen Medikament „Jardiance”, also die Gebrauchsinformationen bzw. der Beipackzettel, können im Internet eingesehen werden unter www.jardiance.de. Für weitergehende Informationen und Fragen zum Medikament empfehlen wir den Patienten, den Arzt direkt darauf anzusprechen.

Bundesverband AUGE
Sind Ihnen Studien bekannt, die neue, für Patienten relevante Informationen zur Wechselwirkung von Diabetes und Augenerkrankungen enthalten?

Dr. Mehlburger
Es gibt zwei Studien, die dieses Thema in Deutschland zur Zeit untersuchen. Zum einen die sogenannte Gutenberg-Gesundheitsstudie und die DPV-Studie, eine große epidemiologische Untersuchung über die Zusammenhänge zwischen Diabetes und Augenerkrankungen. Nähere Informationen zu den genannten Studien finden Interessierte im aktuellen „Deutschen Gesundheitsbericht Diabetes 2016”, der im Internet als kostenloser Download verfügbar ist.

Wir danken Ihnen für das Gespräch
Interview: Arnd Münster

Über Diabetes
Die Stoffwechselerkrankung Diabetes entwickelt sich mit weltweit über 380 Millionen Betroffenen zu einem der größten Gesundheitsprobleme der Welt. Über sieben Millionen Menschen leiden in Deutschland an Diabetes – und die Zahl steigt. Der Zuwachs seit Beginn des Jahrtausends beträgt etwa 40 Prozent, vor allem bedingt durch den sich immer schneller ausbreitenden Typ-2-Diabetes, an dem rund 95 Prozent aller Diabetespatienten erkrankt sind.

Rund ein Fünftel der an Diabetes Erkrankten in Deutschland leiden an Augenerkrankungen. Neben dem grauen Star (Katarakt) und dem grünen Star (Glaukom) ist die Diabetische Retinopathie (Netzhauterkrankung) die mit Abstand häufigste diabetes-bedingte Augenerkrankung. Nach wie vor ist Diabetes die häufigste Erblindungsursache bei Menschen zwischen 40 und 80 Jahren. Allein in der Altersgruppe von 35 bis 74 Jahren sind mehr als 140.000 Menschen in Deutschland von Sehverlust durch die Blutzuckererkrankung Diabetes mellitus bedroht, wie aus der Gutenberg-Gesundheitsstudie hervorgeht.

25 Prozent der Studienteilnehmer, bei denen erhöhte Blutzuckerwerte festgestellt wurden, wussten nichts von ihrer Diabetes-Erkrankung. Doch auch sie zeigten bereits frühe Formen der Netzhautschädigung. „Das unterstreicht die Bedeutung der Früherkennung, denn je eher der erhöhte Blutzuckerspiegel behandelt wird, desto geringer ist das Risiko für Spätfolgen”, resümiert Professor Alireza Mirshahi, Direktor der Augenklinik Dardenne in Bonn.

Da der Typ-2-Diabetes häufig lange unerkannt bleibt, ist die Gefahr einer verspätet einsetzenden Behandlung der Risikofaktoren, insbesondere Bluthochdruck, besonders groß. Die Tatsache, dass gut ein Drittel aller Typ-2-Diabetiker zum Zeitpunkt der Diagnosestellung bereits milde Retinopathie-Formen aufweist, zeigt die Notwendigkeit einer frühzeitigen Behandlung. Auch deshalb, weil das Risiko für eine diabetische Netzhautschädigung mit dem Alter und der Erkrankungsdauer steigt.

Risiken für Diabetes-Patienten minimieren
Die Lebenserwartung von Menschen mit Diabetes wird maßgeblich davon beeinflusst, ob schwerwiegende Komplikationen wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Niereninsuffizienz auftreten.

Auf diesem Feld hat die pharmazeutische Forschung einen wesentlichen Fortschritt erzielt. So stellt nach Angaben der Fachwelt das 2014 von Boehringer Ingelheim eingeführte Medikament „Jardiance” eine sinnvolle Behandlungsoption dar. Denn das Präparat mit dem Wirkstoff Empagliflozin senkt bei Typ-2-Diabetikern nicht nur den Blutzuckerspiegel, sondern auch das Risiko von Herzkreislauf-Erkrankungen um etwa ein Drittel, wie eine jüngst veröffentlichte großangelegte Studie mit 7.000 Probanden nachgewiesen hat.

Über Boehringer Ingelheim
Der Unternehmensverband Boehringer Ingelheim zählt weltweit zu den 20 führenden Pharmaunternehmen. Mit Hauptsitz in Ingelheim, Deutschland, ist Boehringer Ingelheim weltweit mit 146 verbundenen Unternehmen vertreten und beschäftigt insgesamt mehr als 47.700 Mitarbeiter. Die Schwerpunkte des 1885 gegründeten Unternehmens in Familienbesitz liegen in der Forschung, Entwicklung, Produktion sowie im Marketing neuer Medikamente mit hohem therapeutischem Nutzen für die Humanmedizin sowie die Tiergesundheit.

Für Boehringer Ingelheim ist die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung ein wichtiger Bestandteil der Unternehmenskultur. Dazu zählt das weltweite Engagement in sozialen Projekten wie zum Beispiel der Initiative „Making More Health“ ebenso wie der sorgsame Umgang mit den eigenen Mitarbeitern. Respekt, Chancengleichheit sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie bilden dabei die Basis des Miteinanders. Bei allen Aktivitäten des Unternehmens stehen zudem der Schutz und Erhalt der Umwelt im Fokus.
Im Jahr 2014 erwirtschaftete Boehringer Ingelheim Umsatzerlöse von rund 13,3 Mrd. Euro. Die Aufwendungen für Forschung & Entwicklung entsprechen 19,9 Prozent der Umsatzerlöse.
Weitere Informationen: www.boehringer-ingelheim.de

Über den Bundesverband AUGE e.V.
Der Bundesverband AUGE e.V. kümmert sich um Menschen, die vorwiegend unter chronischen Augenerkrankungen leiden, wie beispielsweise Glaukom (Grüner Star), Makuladegeneration (AMD) oder Netzhaut- und Hornhauterkrankungen. Einige Erkrankungsformen können die Sehkraft erheblich einschränken und bei fehlender Behand­lung zur Erblindung führen. Der Selbsthilfeverein gibt Betroffenen und Angehörigen Tipps und Hilfe­stellung zum richtigen Umgang mit der Augenerkrankung als auch bei der Inklusion im Alltagsleben. Der Verband unterstützt bei der Gründung und Fortführung lokaler und regionaler Selbsthilfe­gruppen in ganz Deutschland, informiert die Bevölkerung über augenspezifische Krankheitsbilder und ruft zur Früherkennung auf. In den Medien und in Mitglieder-Infos berichtet der Verein über aktuelle Therapieentwicklungen aus Wissenschaft und Forschung und alternative Behandlungsmethoden. Der gemeinnützige, 1999 gegründete Verein ist eine Selbsthilfeorganisation mit bundesweit rund 1000 Mitgliedern sowie Selbsthilfegruppen in fast allen Bundesländern. Der Bundesverband ist Mitglied im Wohlfahrtsverband DER PARITÄTISCHE-Bayern und in verschiedenen Dachverbänden der Selbsthilfe. Die Organisation finanziert sich ausschließlich aus Mitgliedsbeiträgen und öffentlichen Projektmitteln der Krankenkassen sowie über Spenden. Der Verein betreibt eine barrierefreie Homepage und ein kostenloses Beratungstelefon. Die Geschäftsstelle befindet sich in Aurach bei Ansbach in Mittelfranken, der Vereinssitz ist in Berlin.
Weitere Informationen: www.bundesverband-auge.de

Links

Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes 2016. Die Bestandsaufnahme
Kapitel Diabetes und Augenerkrankungen (S. 95)
www.diabetesde.org/fileadmin/users/Patientenseite/PDFs_und_TEXTE/Infomaterial/Gesundheitsbericht_2016.pdf

Gutenberg-Gesundheitsstudie
www.unimedizin-mainz.de/augenklinik/startseite/gutenberg-gesundheitsstudie.html

DPF-Studie
www.plosone.org/article/fetchObject.action?uri=info:doi/10.1371/journal.pone.0132492&representation=PDF

Diabetische Retinopathie
www.cms.augeninfo.de/fileadmin/pat_brosch/diabetes.pdf

Fotohinweis
Dr. Ludwig Mehlburger, Senior Medical Advisor, Boehringer Ingelheim
www.boehringer-ingelheim.com/news/image_gallery/diabetes.html