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BNC kritisiert: “Verhandlungsergebnis ist ein Schritt in die richtige Richtung – mehr nicht!”

Ärztehonorare

Hamburg – „Das Ergebnis der gestrigen Verhandlungen zwischen dem GKV-Spitzenverband und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) unter Vorsitz des neutralen Schlichters Prof. Jürgen Wasem ist der erste Schritt in die richtige Richtung. Mehr aber auch nicht.“ Mit diesen Worten kommentierte der Präsident des Berufsverbandes der niedergelassenen Chirurgen, Dr. Dieter Haack, den Kompromiss, der am 9. Oktober nach einer langen Verhandlungsrunde erzielt wurde.

Haack bewertete es als positiv, dass die Forderung der Ärzteschaft nach Herausnahme der psychotherapeutischen Leistungen aus dem Facharzttopf erfüllt wurde. „Angesichts der Mengenentwicklung bei den psychotherapeutischen Leistungen in den vergangenen Jahren und der voraussichtlichen Mengenentwicklung in den nächsten Jahren gibt es hierzu aber gar keine Alternative. Denn die derzeitige Praxis geht zu Lasten der übrigen Fachärzte.“

Der BNC-Präsident kritisierte, dass es nach wie vor keine festen, kostendeckenden und betriebswirtschaftlich kalkulierten Preise für ärztliche Leistungen geben wird. „Um das einmal darzustellen: Anstelle der Vergütung einer Leistung mit 10 Euro erhalten wir künftig 10,09 Euro.“ Haack monierte weiterhin, dass Vertragsärzte ihre vielen unbezahlten Leistungen auch künftig zum größten Teil nicht bezahlt bekommen. „Das ist so, als wenn Sie jede Menge unbezahlte Überstunden ableisten und Ihnen Ihr Chef nun anbietet, zehn Prozent dieser Überstunden zu bezahlen.“

Die hochspezialisierten Fachärzte mit besonderen „förderungswürdigen Leistungen“ wie etwa das Ambulante Operieren haben vor sechs Jahren noch einen Punktwert von etwa fünf Cent erhalten. Haack berichtete: „Derzeit bekommen wir im Schnitt hier in Baden-Württemberg 3,8 Cent. Ein Aufschlag von 0,9 Prozent deckt bei Weitem nicht die Kosten der Leistung. Betriebswirtschaftliche Leistungserbringung bedeutet, dass der Operateur nicht nur für seine Praxiskosten, sondern auch für seine eigene Leistung Geld erhält – und das ist erst ab einem Punktwert von 4,4 Cent möglich.“

Haack rechnete vor: „Umgerechnet auf 150.000 Vertragsärzte sind die 1,3 Milliarden Euro etwa 8.500 Euro im Jahr. Heruntergerechnet sind dies im Monat 708 Euro für die Praxis. Das deckt nicht einmal die Kostenentwicklung für Personal und Betriebskosten in den letzten vier Jahren, geschweige denn wird die Inflationsrate ausgeglichen.“

Der BNC ist der Berufsverband der freiberuflichen Chirurgen in Deutschland, deren Interessen er durch einen Bundesvorstand sowie 25 regionale Landesverbände (ANC) vertritt. Er engagiert sich für die Aus- und Weiterbildung seiner Mitglieder und setzt sich für eine Förderung der ambulanten chirurgischen Behandlung sowie des interdisziplinären Austauschs ein. Der Verband führt hierzu auf Bundesebene den Dialog mit Politikern, Krankenkassen, Wirtschaft und anderen Berufsverbänden.