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BMG startet Forschungsprojekt zur Situation älterer Drogenabhängiger

Sabine Bätzing: Sucht- und Altenhilfe auf den demografischen Wandel vorbereiten

Berlin – Zum Jahresbeginn 2009 startet das Projekt „Ältere Drogenabhängige in Deutschland“. Experten sind sich einig, dass über 40-jährige Drogenabhängige häufig vor vergleichbaren Versorgungsproblemen stehen wie normalerweise 70-Jährige. Das Institut für Suchtforschung der Fachhochschule Frankfurt/Main will untersuchen, auf welche Situation Drogenabhängige treffen, die im Alter auf Unterstützung sowohl des Suchthilfesystems wie des Altenhilfesystems angewiesen sind. Dazu die Drogen-beauftragte Sabine Bätzing: „Es ist ein Erfolg unserer Drogen- und Suchtpolitik, dass zunehmend mehr Drogenabhängige länger leben. Entscheidend dafür sind neben den niedrigschwelligen Maßnahmen wie den Drogenkonsumräumen, den Kontakt-läden, den Spritzentausch- und Impfprogrammen, den Trainings für den risiko-bewussten Umgang und den Hilfen für eine gesunde Ernährung vor allem die kontinuierlich ausgeweitete Substitutionsbehandlung. Jetzt geht es darum, dass sich die vorhandenen Hilfesysteme auf die neue Klientel der älteren Drogenabhängigen einstellen.“

Ziel des Projektes ist es Empfehlungen zu erarbeiten, wie die vorhanden Ressourcen und Kooperationen zur Versorgung von älteren und alten Drogenabhängigen in der Drogenhilfe bzw. in der Altenhilfe genutzt werden können. Es soll untersucht werden, worin genau die Herausforderungen bestehen, welchen Bedarf es z.B. an Fort- und Weiterbildung gibt.

Die Situation in Deutschland kann gut mit der in anderen europäischen Ländern verglichen werden, weil das Institut für Suchtforschung der Fachhochschule Frankfurt/Main zugleich Träger eines EU-Projekts zur Versorgung älterer Drogenabhängiger ist.

Sabine Bätzing: „Auch für ältere Drogenabhängige gilt Altwerden in Würde als übergeordnetes Leitziel in der bundesdeutschen Altenpolitik. Dazu gehört die Förderung und Sicherung der gesellschaftlichen Teilhabe, die Erhaltung und Stärkung von Eigenkompetenzen und das Ernstnehmen ihrer Bedürfnisse und Wünsche.“

Das Projekt wird mit 75.000 Euro vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert. Ergebnisse werden zu Beginn des Jahres 2010 erwartet.

Weitere Informationen unter http://www.drogenbeauftragte.de