Berlin – Eigentlich sollte ein Spaziergang in der freien Natur zu den schönsten Dingen der Welt gehören. Man bewegt sich, hat viel frische Luft und kann dazu noch die Sonne und den Geruch der Blüten genießen, die jetzt im Frühjahr besonders reichlich sprießen. Gerade darauf reagieren aber viele Deutsche allergisch.
Denn die häufigste Allergieform ist der Heuschnupfen. Die Symptome reichen von brennenden Augen bis zu schweren asthmatischen Erstickungsanfällen. Das Allergierisiko ist vererblich. Es liegt beispielsweise bei Kindern, deren Eltern ebenfalls daran leiden, bei 60 bis 80 Prozent.
Heuschnupfen wird von den Betroffenen oft unterschätzt oder als “Sommergrippe” verkannt, und deshalb nicht oder falsch behandelt. Das gilt gerade nach milden Wintern wie in diesem Jahr. Denn dann blühen Bäume und Sträucher schon so früh, so dass viele Patienten gar nicht ahnen, dass ihre “Erkältung” pollenbedingt sein könnte. Dabei kann aus einem unbehandelten Heuschnupfen ein chronisches allergisches Asthma entstehen.
Heuschnupfen wird durch den allergieauslösenden Botenstoff Histamin verursacht. Daher heißen Medikamente dagegen auch Antihistaminika. Sie lindern die typischen Symptome wie Niesen, Nasenlaufen, Nasenjucken, Nasenverstopfung, Rötung und Jucken der Augen sowie Tränenfluss. Ein bewährter und einfach anzuwendender Wirkstoff ist das Cetirizin, das seit 1990 auf dem Markt ist. Es wird zur Behandlung von Krankheiten wie Heuschnupfen, allergischer Bindehautentzündung, Neurodermitis, Nesselsucht und anderen allergischen Hautreaktionen eingesetzt. Im Gegensatz zu älteren Antihistaminika tritt die Nebenwirkung “Müdigkeit” nur noch sehr selten auf. Die Wirkung des Cetirizin beginnt bereits nach 20 Minuten und hält 24 Stunden an. Je nach Pollenbelastung beträgt die Behandlungsdauer drei bis sechs Wochen. Bei kurzfristiger Belastung kann auch schon eine Woche ausreichend sein.
Cetirizin ist rezeptfrei in Tablettenform, als Tropfen oder Saft in der Apotheke erhältlich, kann aber auch vom Arzt verordnet werden. Nach Angaben des Marktforschungsinstitutes INSIGHT Health entscheiden sich Patienten und Ärzte in 90 Prozent für preiswerte Generika, die von mehr als 20 Firmen angeboten werden. In den vergangenen 12 Monaten erzielten die Unternehmen mit Cetirizin einen Umsatz von rund 30 Millionen Euro.