Ludwigshafen – Die BKK Pfalz hat das Geschäftsjahr 2021 stabil beendet. Der Jahresabschluss 2021 wurde von unabhängigen Wirtschaftsprüfern ohne Beanstandung geprüft und vom Verwaltungsrat der BKK Pfalz abgenommen. Das Jahresergebnis hätte um vieles besser ausfallen können, wenn die BKK Pfalz nicht rund 10,6 Millionen Euro und damit rund ein Drittel ihrer finanziellen Reserven zur Finanzierung der Milliardendefizite in der gesamten gesetzlichen Krankenversicherung hätte abgeben müssen.
Im Geschäftsjahr 2021 stehen den Gesamteinnahmen in Höhe von 563,1 Millionen Euro Ausgaben in Höhe von 567,7 Millionen Euro gegenüber. Das somit ausgewiesene Defizit von 4,6 Millionen Euro spiegelt aber nicht die tatsächlichen Verhältnisse wider. Ohne die gesetzliche Zwangsabgabe wäre das Geschäftsjahr 2021 mit einem Einnahmeüberschuss von 6 Millionen Euro zu Ende gegangen. Mit diesem Ergebnis wäre dann auch eine Absenkung des Zusatzbeitrages möglich gewesen.
„Gerne hätten wir einen Teil des in 2021 erwirtschafteten Überschusses an unsere Mitglieder und Arbeitgeber zurückgegeben. Leider hat der Gesetzgeber aber entschieden, dass uns über 10 Millionen Euro weggenommen und damit Defizite in der gesamten Kassenlandschaft ausgeglichen werden. Fair und solidarisch ist das nur bedingt“, so der Vorsitzende des Verwaltungsrates Dr. Andreas Erb.
Für die rund 167.000 Versicherten der BKK Pfalz wurden im Jahr 2021 Leistungen im Wert von über 526 Millionen Euro finanziert. Im Vergleich zum Jahr 2020 stiegen die Pro-Kopf-Ausgaben für Leistungen um 6 Prozent.
Die BKK Pfalz konnte trotz der Unwägbarkeiten der Corona-Krise erneut beweisen, dass sie sehr verantwortungsvoll mit den Beiträgen der Beitragszahler umgeht. Passgenaue Leistungen, viele digitale Angebote und eine große Servicebereitschaft sind dabei die Eckpfeiler, die das Handeln der rund 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestimmen.
„Es ist nahezu unerträglich, dass der Gesetzgeber in einem aktuell vorgelegten Gesetzentwurf erneut plant, in unser Portemonnaie zu greifen. Eine erneute „Zwangsabgabe“ aus Beitragsmitteln, die von den Beitragszahlern der BKK Pfalz als sinnvolle und erforderliche Schwankungsreserve über Jahre aufgebaut wurde, ist ein Skandal. Eine vorausschauende Politik sieht anders aus. Die langfristige Finanzierung unseres Gesundheitssystems ist aber momentan leider nicht im Fokus der Berichterstattung, sodass wir den erneuten „Raubbau“ wohl nicht werden aufhalten können“, so der Vorstandsvorsitzende der BKK Pfalz Andreas Lenz.
Aus Sicht der BKK Pfalz muss die Politik nun ernsthaft und nachhaltig darüber diskutieren, mit welchen konkreten und wirksamen Maßnahmen den drohenden Defiziten der kommenden Jahre begegnet werden kann.