Düsseldorf – Schon in ihrem zweiten Geschäftsjahr hat die Düsseldorfer GWQ ServicePlus AG einen Bilanzgewinn von rund 750.000 Euro erwirtschaftet, der nach Beschluss der Hauptversammlung vom 14. Juli zu gut einem Drittel an die Aktionäre ausgeschüttet wird. Damit liefert die GWQ als Spezialdienstleister im Gesundheitswesen zugleich den Beweis, dass und wie privatwirtschaftliche Unternehmen traditionelle Verbandsaufgaben erfolg- wie ertragreich übernehmen können.
Für die Gründer und Eigner des Unternehmens, eine Gruppe innovativer mittelständischer Krankenkassen, hat sich ihr Investment schon heute in zweifacher Hinsicht gelohnt: Als Aktionäre bekommen sie ihre Investitionen mit 0,75 Euro pro Anteil vergütet; als Kunden der GWQ profitieren sie durch geringere Leistungsausgaben und, über die teilweise Auslagerung komplexer Aufgaben, von Expertise und Ressourcen der GWQ im Bereich Wirtschaftlichkeits- und Qualitätsoptimierung.
Gegründet wurde die GWQ Ende 2007 infolge des so genannten Wettbewerbsstärkungsgesetzes, durch das die zuvor nach Kassenarten getrennten Spitzenverbände durch einen gemeinsamen Spitzenverband ersetzt wurden. Um ihre vertraglichen Möglichkeiten beim Leistungseinkauf effizient und mit gemeinschaftlicher Marktmacht nutzen zu können, beschlossen führende Betriebskrankenkassen die Gründung eines eigenen Dienstleistungsunternehmens.
Zu den Aktionären gehören aus renommierten Großunternehmen hervorgegangene Kassen genauso wie BKKen mit regionalen Schwerpunkten oder solche mit Ausrichtung auf bestimmte Branchen, BKKen, die nur Mitarbeitern der Unternehmen offen stehen, wie auch bundesweit geöffnete Kassen. Gemeinsam ist allen Aktionären die Überzeugung, dass mittelständische Unternehmen auch im Wettbewerb der Kassen durch besondere Qualität und Wirtschaftlichkeit überzeugen können. Hierbei spielt die GWQ eine Schlüsselrolle.
Besonders erfolgreich war die GWQ z. B. vom Start weg beim Thema Rabattverträge. Durch ein neuartiges Ausschreibungsverfahren für Generika wurden z. B. durchschnittliche Rabatte von über 70 Prozent erzielt ohne dass die Versicherten zu Umstellungen gezwungen wurden und, eine weitere Besonderheit, ohne Rechtsstreitigkeiten mit den Herstellern.
Mittlerweile bietet die GWQ den Krankenkassen mit 35 Mitarbeitern Tendenz steigend unter anderem Leistungen fürs Vertrags- und Versorgungsmanagement (z. B. Hausarztverträge), fürs Finanz- oder Informationsmanagement an. Mit diesem Konzept konnte sie auch Krankenkassen aus dem IKK- und Ersatzkassen-System als Kunden gewinnen und erzielte 2009 einen Jahresumsatz von 3,26 Mio. Euro.
Zur Perspektive des Unternehmens sagte Vorstand Dr. Johannes Thormählen: Unser Aufgabenfeld wird naturgemäß durch die politischen Beschlüsse zur Gesundheitspolitik abgesteckt und ist daher variabel. Doch angesichts von GKV-Gesamtausgaben von gut 170 Mrd. Euro und einem der komplexesten Gesundheitssysteme der Welt werden Lösungen für mehr Wirtschaftlichkeit und Qualität zweifellos dauerhaft gebraucht werden.