Hamburg – In einer sechsmonatigen Informations- und Aufklärungsoffensive wurde das Krankheitsbild “Schlaganfall” verstärkt bekannt gemacht und die Bürgerinnen und Bürger für das wichtige Thema sensibilisiert. Ziel ist es, einen Schlaganfall schnell und richtig zu erkennen, damit die betroffenen Menschen unverzüglich einer adäquaten Behandlung in einem Krankenhaus mit einer Stroke-Unit (Schlaganfalleinheit) zugeführt werden können. Hamburgs Zweite Bürgermeisterin, Gesundheitssenatorin Birgit Schnieber-Jastram, hat heute im Rathaus gemeinsam mit Vertretern der Hamburger Arbeitsgemeinschaft Schlaganfall, Boehring Ingelheim und weiteren Kooperationspartnern, die Bilanz für die Aktion “Schlaganfall – ein Notfall” vorgestellt.
“In den letzten sechs Monaten haben alle Rettungswagen der Hamburger Feuerwehr auf die Aktion “Hamburg gegen den Schlaganfall” aufmerksam gemacht. Unser gemeinsames Ziel, die Zeitspanne zwischen dem Schlaganfall und der gezielten lebensrettenden Behandlung so kurz wie möglich zu halten, haben wir erreicht. Aber auf diesen Lorbeeren dürfen und werden wir uns nicht ausruhen”, bilanzierte Bürgermeisterin Schnieber-Jastram. “Ich danke den Initiatoren der Kampagne “Hamburg gegen den Schlaganfall” und ich appelliere an die Bürgerinnen und Bürger bei dem Verdacht auf einen Schlaganfall sofort den Rettungsdienst unter 112 anzurufen. Nur so kann eine schnelle Intervention in der Klinik erfolgen.”
Die Hamburger Arbeitsgemeinschaft Schlaganfall hat zusammen mit vielen Beteiligten aus dem Gesundheitswesen ein umfangreiches Aktionsprogramm zusammengestellt, das die Schlaganfall-Versorgung in Hamburg deutlich verbessern und die Qualität der Versorgung anheben soll. Die Arbeitsgemeinschaft setzt sich aus Schlaganfallexperten Hamburger neurologischer Kliniken zusammen.
Das Projekt hat gezeigt, wie gut die Vernetzung in Hamburg im Rahmen des seit Ende 2002 bestehenden Projektes Hamburg gegen den Schlaganfall (Struktur der Notaufnahme von Patienten und Patientinnen mit Verdacht auf Schlaganfall) bereits gelungen ist. Ziel ist es aber auch in Zukunft dazu beizutragen, die Schlaganfallversorgung in Hamburg noch weiter zu verbessern und damit die Qualität der Versorgung weiter anzuheben.
Prof. Dr. Christian Gerloff, Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie am UKE: “Die Aktion Hamburg gegen den Schlaganfall hat unsere Erwartungen in jeder Hinsicht übertroffen. Unsere Analysen zeigen, dass die Hamburger Bürgerinnen und Bürger jetzt deutlich besser informiert sind als vorher. Wir verzeichnen eine Zunahme derjenigen Patienten mit Anzeichen eines Schlaganfalls, die ohne jede Zeitverzögerung auf unsere Stroke Units eingewiesen werden. Genau das wollten wir erreichen, und ich danke allen Projektpartnern für die hervorragende Zusammenarbeit. Mein Dank gilt insbesondere auch dem ersten Bürgermeister Ole von Beust als Schirmherren und der Firma Boehringer Ingelheim als Hauptsponsor und Mitinitiator. Die Aktion wird nicht wirklich enden, sondern vielmehr in Form regelmäßiger Aufklärungsarbeit in der Hamburger Arbeitsgemeinschaft Schlaganfall weiterleben, getreu dem Motto Besser informiert – Schneller therapiert!”
“Durch die Aufklärungsaktion “Schlaganfall – ein Notfall! 112″ist in allen neun Kliniken der Hamburger Arbeitsgemeinschaft Schlaganfall das Thema einmal mal mehr zur “Chefsache” geworden. Mit unseren bisherigen und mit neuen Kooperationspartnern fand eine höchst anspruchsvolle und intensive Zusammenarbeit statt”, so Prof. Dr. Axel Müller-Jensen, Chefarzt der Neurologie der Asklepios Klinik Altona. “Schulungen (bsp. durch die Kliniken) und Wissensvermittlungen auf allen Ebenen haben dazu geführt, dass alle Glieder in der Rettungskette – vom Patienten bis zum Spezialisten – dazu gelernt haben. Die evaluierten Bürgerbefragungen und Erhebungen in den Kliniken belegen dies eindrucksvoll. Die Schlaganfallversorgung der Hamburger Bevölkerung wurde eindeutig verbessert. Allen Beteiligten ist daher ganz ausdrücklich große Anerkennung und Dank auszusprechen.”
Axel Eppert vom Unternehmen Boehringer, Ingelheim sagte: “Auch für uns, Boehringer Ingelheim, ist das mit der Initiative “Hamburg gegen den Schlaganfall” verbundene Ziel – gemeinsam mit den Kooperationspartnern die Chancen für den Patienten nach einem Schlaganfall zu verbessern – erreicht worden. Gerade als forschendes, pharmazeutisches Unternehmen werden wir damit unserem Anspruch gerecht, dem erkrankten Menschen zu helfen. Wir haben mit gleichartigen Initiativen in anderen Regionen von Deutschland viele Erfahrungen gesammelt, die wir auf dieses Projekt übertragen konnten. Aber gerade hier in Hamburg sind wir sehr beeindruckt, mit welchem Engagement und welcher Effizienz dieses für die betroffenen Patienten so wichtige Projekt vorangebracht wird.”