Berlin – Abschlussbericht der BfR-MEAL-Studie veröffentlicht
Die MEAL-Studie des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) hat es buchstäblich in sich. MEAL steht für „Mahlzeiten für die Expositionsschätzung und Analytik von Lebensmitteln“. In der im Jahr 2015 begonnenen Untersuchung wurden 356 Lebensmittel und Gerichte auf ein breites Spektrum von Substanzen geprüft, darunter Schimmelpilzgifte, Schwermetalle, Pestizide und Mineralstoffe. Der soeben erschienene Abschlussbericht erlaubt nun einen Blick hinter die Kulissen: Welche Daten sind besonders wichtig? Wie wird ermittelt, wieviel von einem Stoff in einer Mahlzeit enthalten ist? Nach Abschluss der praktischen Phase ist das MEAL-Team mittlerweile dabei, über 140.000 Analyseergebnisse aufzubereiten und zu veröffentlichen. „Unsere Wahrnehmungsstudien zeigen, dass sich viele Menschen Sorgen um ihre Lebensmittel machen“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Die bisherigen Ergebnisse der MEAL-Studie bestätigen jedoch, dass diese sicher sind.“
Link zum Bericht:
https://www.bfr.bund.de/cm/343/was-im-essen-steckt-abschlussbericht-bfr-meal-studie.pdf
MEAL ist Deutschlands erste Total Diet-Studie. Sie berücksichtigt damit mehr als 90 % des Speiseplans der Bevölkerung. 356 Lebensmittel und Gerichte wurden genauso zubereitet, wie es die Menschen in Deutschland typischerweise tun, und im Labor untersucht. Dies umfasste zum einen häufig verzehrte Lebensmittel wie Brot oder Kartoffeln. Zum anderen wurden auch Speisen berücksichtigt, die eher selten auf den Tisch kommen, dafür aber bekannt für ihren hohen Gehalt an unerwünschten Stoffen sind, wie Muscheln.
Was genau hinter den Ergebnissen der BfR-MEAL-Studie steckt, erläutert der Abschlussbericht. Es wurde umfassend ermittelt, wo die meisten Personen ihre Lebensmittel einkaufen und auch, wie sie Gerichte tatsächlich zubereiten. Hierfür wurden Daten zu Einkaufsstätten, Lebensmitteln und den am häufigsten verwendeten Rezeptbüchern und Internetseiten gesammelt. In Vorstudien wurden zudem Informationen abgefragt, die nicht in Rezeptbüchern zu finden sind, etwa: Wie braun ist der Toast zum Frühstück, oder wie knusprig sind die Bratkartoffeln zum Mittagessen?
Inzwischen sind zahlreiche Analyseergebnisse zu den in der BfR-MEAL-Studie untersuchten Stoffen in wissenschaftlichen Publikationen und Stellungnahmen erschienen.
Ein Beispiel sind die Messergebnisse für Dioxine. Das sind unerwünschte Stoffe, die in der Umwelt vorkommen und sich vor allem in tierischem Fett anreichern. Der von der Europäischen Union (EU) festgelegte Maximalwert für Dioxine wurde in keiner der Lebensmittelproben überschritten. Mehr dazu: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36185103/
Zudem hat die BfR-MEAL-Studie ermittelt, wieviel Jod Verbraucherinnen und Verbraucher über einzelne Lebensmittel aufnehmen. Jod als lebenswichtiges Spurenelement kommt natürlicherweise nur in geringen Mengen in Lebensmitteln vor. Mithilfe der Untersuchung wurde festgestellt, dass die Versorgung mit Jod bei manchen Menschen nicht ausreichend ist. Daraus können Empfehlungen für die Gesundheit der Bevölkerung abgeleitet werden. Weitere Informationen finden Sie in der Stellungnahme des BfR vom 09.02.2021: www.bfr.bund.de/cm/343/ruecklaeufige-jodzufuhr-in-der-bevoelkerung-modellszenarien-zur-verbesserung-der-jodaufnahme.pdf
Alle bisherigen Ergebnisse der Studie stehen der Öffentlichkeit als „Public Use File“ zur Verfügung: www.bfr-meal-studie.de/de/public-use-file.html
Über das BfR
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftlich unabhängige Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.