Hamburg – Aus Anlass des Weltnichtrauchertages am 31. Mai informiert das Gemeinsame Krebsregister der Länder Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und der Freistaaten Sachsen und Thüringen (GKR) über das aktuelle Krankheitsgeschehen bei Lungenkrebs in Berlin
In Berlin starben im Jahr 2006 insgesamt 1.787 Menschen (1.126 Männer und 661 Frauen) an Lungenkrebs. Zum Vergleich: Fünf Jahre zuvor waren es 1.032 Männer und 620 Frauen. Da Rauchen nach Expertenmeinung für ca. 60 % der Lungenkrebsfälle bei Frauen und 80 bis 90 % bei Männern verantwortlich ist, wären etwa 1.300 Todesfälle vermeidbar gewesen.
Im gleichen Zeitraum wurden durch das GKR für Berlin insgesamt 2.162 Neuerkrankungen an Lungenkrebs registriert (1.411 Männer und 751 Frauen). Berlin weist damit in Ostdeutschland mit die höchsten Neuerkrankungsraten bei Lungenkrebs auf. Dies gilt insbesondere bei Frauen. Hier ist die Neuerkrankungsrate an Lungenkrebs mehr als doppelt so hoch wie in Sachsen, dem Bundesland mit der bei Frauen deutschlandweit niedrigsten Erkrankungsrate.
Steigenden Neuerkrankungsraten bei Frauen, leicht sinkende bei Männern
Während die Neuerkrankungsraten bei Männern seit mehreren Jahren einen sinkenden Trend aufweisen, ist bei Frauen ein stetiger Anstieg zu verzeichnen, der in den letzten zehn Jahren etwa 2 bis 3 Prozent jährlich betrug. Die steigenden Neuerkrankungs- und auch Sterbezahlen bei Frauen zeigen, wie sich das Rauchverhalten junger Frauen seit den 1970er Jahren immer mehr dem der Männer annähert. Während bei Männern der Lungenkrebs seit vielen Jahren die Krebstodesursache Nummer 1 ist, ist Lungenkrebs bei Frauen stark auf dem Vormarsch. Seit 2005 sterben in Berlin als einzigem Land im Einzugsgebiet des GKR ungefähr genau so viele Frauen an Lungenkrebs wie an Brustkrebs. In den anderen Bundesländern belegt Lungenkrebs bei Frauen als Krebstodesursache Platz 2 oder 3.
Weitere Informationen bei Roland Stabenow, Leiter der Registerstelle, Tel: 56581-410, e-mail: roland.stabenow@gkr.berlin.de