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Besonders viele Menschen erkrankt am Hanta-Virus durch große Mäuse-Population
Behörden wollen Mäuse- und Rattenbekämpfung künftig nur noch mit Fallen erlauben. Ob das zur Bekämpfung reicht? Bildquelle: Fotolia

Besonders viele Menschen erkrankt am Hanta-Virus durch große Mäuse-Population

Pressemitteilung

Emmerthal – In durchschnittlichen Jahren gibt es etwa 500 Menschen, die vom Hanta-Virus befallen werden. In diesem Jahr waren es in den ersten fünf Monaten schon 965 Fälle. Überträger der Krankheit sind vor allem Rötelmäuse. Durch die Ausscheidungen erkrankter Mäuse können Menschen infiziert werden. Schwere grippeähnliche Symptome bis hin zum Nierenversagen können die Folge sein. Trotzdem will die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (baua), dass Endverbraucher künftig keine Präparate gegen Mäuse und Ratten mehr kaufen und anwenden dürfen. Das sollen Profis wie Schädlingsbekämpfer übernehmen. Die Kosten dafür soll der Endverbraucher tragen. Ausgenommen hiervon sind die pflanzenschädigenden Wühlmäuse.

Menschen, die am Hanta-Virus erkranken, bekommen häufig Kopfschmerzen, hohes Fieber, Schmerzen in Rücken und Bauch, in schweren Fällen kann es sogar zum Versagen der Nieren kommen. Überträger sind Mäuse, insbesondere Rötelmäuse. Sie infizieren den Menschen durch ihren Kot, Urin und Speichel. Dies geschieht hauptsächlich über den Kontakt mit den Ausscheidungen oder durch Einatmen, selten auch durch Bisse. So ist beispielsweise der Fall einer Frau bekannt, die ihr Gartenhaus ausfegte und sich durch den aufwirbelnden Staub infizierte. Eine Infektion von Mensch zu Mensch findet nicht statt. Grund für die starke Ausbreitung der Krankheit ist vermutlich die gute Vermehrung der Mäuse im vergangenen Herbst und Winter. Durch die vielen Eicheln und Bucheckern konnten sich die Mäuse besonders gut vermehren

Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin ist zuständig für Zulassung u.a. von Rodentiziden. Umweltbundesamt und Bundesinstitut für Risikobewertung müssen der Zulassung zustimmen. Nun wurde also beschlossen, dass Mäuse und auch Ratten (ausgenommen sind Wühlmäuse) mit blutgerinnungshemmenden Ködern künftig nur noch von professionellen Schädlingsbekämpfern bekämpft werden dürfen. Das baua möchte, dass private Anwender künftig nur noch Fallen anwenden dürfen, keine Köder mehr. Bei dieser Entscheidung waren keine Experten der Nager- Bekämpfung beteiligt.

Die ersten Präparate werden ab dem 1.1.2013 aus den Regalen der Geschäfte verschwinden, weitere werden folgen. Bis Ende 2013 wird es für private Anwender keine Mittel mehr mit Wirkstoffen geben, die die Blutgerinnung der Nager hemmen. Wer dann Ratten und Mäuse bei sich im Haus oder auf dem Grundstück hat, muss Fallen anwenden oder die Bekämpfung einem Schädlingsbekämpfer übergeben. Die Kosten dafür trägt der Endverbraucher. Problematisch daran: es gibt gar nicht ausreichend Schädlingsbekämpfer, die so schnell den Bedarf auffangen könnten. Vor diesem Hintergrund sind die vielen Fälle von Infektionen mit dem Hanta-Virus besonders bedenklich. Denn wenn sich Mäuse weiter ausbreiten, weil Endverbraucher die Kosten für einen Schädlingsbekämpfer scheuen, können sich diese und andere Infektionskrankheiten schnell ausbreiten. Schon jetzt geht der Industrieverband Agrar von etwa einer Million befallener Privat-Haushalte aus. Die professionellen Schädlingsbekämpfer werden nicht so schnell einspringen können, um den Befall einzudämmen. Die Gefahr einer massenhaften Ausbreitung von Ratten und Mäusen wird daher ab dem nächsten Jahr deutlich steigen. Ob das wirklich gewünscht ist?

Weiterführende Links zum Thema:
Umweltbundesamt
Bundesamt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
Robert-Koch-Institut
Neue Osnabrücker Zeitung
NDR