München – Eine verbindliche, für ganz Europa einheitliche Lebensmittelkennzeichnung ist Garant für mehr Verbraucherinformation und wirtschaftliche Chancengleichheit. Dies betonten Bundesverbraucherminister Horst Seehofer und Bayerns Verbraucherschutzminister Otmar Bernhard gestern in Ingolstadt beim Aktionstag ‘Gesunde Ernährung und Bewegung’. Bernhard: “Die freiwillige Lösung, die Berlin mit der Industrie national vereinbart hat, war ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Jetzt sollten wir aber die Chance nutzen, bei der anstehenden Novelle der EU-Kennzeichnungs-Verordnung für den gesamten Binnenmarkt eine einheitliche Regelung zu erreichen.” Bayern werde daher gemeinsam mit dem Bund aktiv an der Ausgestaltung der europäischen Kennzeichnungsverordnung mitarbeiten. Bernhard: “Nährwertinformationen, Herkunftsangaben und allergene Inhaltsstoffe sind wichtige Informationen, die gut sichtbar und leicht verständlich auf jede Verpackung gehören”.
Beide Minister erteilten der britischen Ampellösung eine klare Absage: Seehofer: “Die ‘Ampelkennzeichnung’ ist insgesamt ein schlechter Ernährungsratgeber: In einer abwechslungsreichen und ausgewogenen Ernährung ist Platz für alle Lebensmittel. Die Ampelfarben nehmen dem Verbraucher seine eigene Einschätzung ab. Das Modell der freiwilligen Nährwertkennzeichnung meines Hauses orientiert sich hingegen an mündigen und informierten Verbraucherinnen und Verbrauchern.” Bernhard fügte hinzu: “Die Ampel ist zu holzschnitzartig vereinfachend, es gibt keine nur guten und nur schlechten Lebensmittel, sondern nur gute und schlechte Ernährungsgewohnheiten.” Seehofer betonte, er sei offen für weitere Diskussionen in der Sache, wenn es darum geht die Kennzeichnung von Lebensmitteln für die Verbraucherinnen und Verbraucher noch aussagefähiger zu machen. Eine Kennzeichnungspflicht für Lebensmittel mache allerdings grundsätzlich nur auf europäischer Ebene Sinn. Das Konzept des Bundesministeriums zu den freiwilligen Nährwertangaben sei auch bei der EU-Kommission auf gute Resonanz gestoßen. “Darüber freue ich mich und wir werden jetzt sehen, was auf europäischer Ebene durchsetzbar sein wird”, so Seehofer.
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