München – Es ist dreimal wahrscheinlicher, selbst einmal ein Organ zu benötigen, als zum Organspender zu werden. Dies erklärte Gesundheitsminister Otmar Bernhard heute in München anlässlich des bundesweiten “Tag der Organspende” am 7. Juni. Bernhard: “Täglich sterben in Deutschland drei von rund 12.000 Menschen, die auf ein Spenderorgan warten. Denn sie bekommen das lebensrettende Organ nicht rechtzeitig oder mussten wegen ihres schlechten Allgemeinzustandes von der Warteliste genommen werden.” Über 80 Prozent der Bevölkerung stehen der Organ- und Gewebespende zwar aufgeschlossen gegenüber, doch nur etwa 12 Prozent haben ihren Willen zur Organ- oder Gewebespende auch dokumentiert. Der Organspendeausweis gewährleistet, dass jeder ganz persönlich entscheiden kann, ob er Organe spendet oder nur einzelne Gewebe, wie zum Beispiel die Augenhornhaut. In Deutschland gilt für die Organ- und Gewebespende die sogenannte ‘erweiterte Zustimmungslösung’, das heißt, ein Organ oder Gewebe darf nach dem Tod nur dann entnommen werden, wenn der Spender zu Lebzeiten sein ausdrückliches Einverständnis erklärt hat oder nach dem Tod die Angehörigen zustimmen. “Ein Organspendeausweis erspart den Angehörigen im Ernstfall eine schwere Entscheidung”, so Bernhard.
Der Organspendeausweis ist gültig, solange der Träger ihn besitzt. Die Entscheidung zur Spende kann jederzeit zurückgenommen werden, indem der Ausweis geändert oder vernichtet wird. Die Daten werden nicht gespeichert. Das Faltblatt “Organspende? Ja, sicher!” des bayerischen Gesundheitsministeriums enthält Informationen und einen Organspendeausweis zum Ausfüllen.
Weitere Informationen: http://www.gesundheit.bayern.de