Saarbrücken – Kann durch die Vorsorgekoloskopie das Erkrankungsrisiko und die Sterblichkeit an Darmkrebs gesenkt werden? Lässt sich die Zahl der bereits weit fortgeschrittenen Krebserkrankungen verringern? Gilt dies gleichermaßen für alle anatomischen Bereiche des Dickdarms? Diese Fragen werden im Saarland im Rahmen der KolosSal-Studie erstmals an einem breiten Bevölkerungsquerschnitt untersucht. Hierzu kooperieren seit dem Jahr 2005 Gastroenterologen aus dem gesamten Saarland mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg und dem Saarländischen Krebsregister. Der Name der Studie steht für Effektivität der Früherkennungskoloskopie im Saarland. Inzwischen wurden über 15.900 Saarländerinnen und Saarländer für diese Studie rekrutiert. Gesundheitsminister Georg Weisweiler: Eine hohe Beteiligung wird in den kommenden Jahren sehr präzise Auswertungen zur Frage, wie stark die Erkrankungs- und Sterberate an Darmkrebs durch die Darmspiegelung gesenkt werden kann, ermöglichen. Entscheidend hierfür ist auch die exzellente Zusammenarbeit mit der Saarländischen Ärzteschaft. Die Ergebnisse der Studie sind für die Weiterentwicklung der Krebsfrüherkennung in ganz Deutschland von herausragendem Interesse, da es eine vergleichbare Untersuchung in keinem anderen Bundesland gibt. Ich freue mich sehr über die sehr rege Teilnahme.
Im Rahmen dieser Beobachtungsstudie kann die Effektivität der Darmkrebsvorsorge einerseits im Bereich der Vermeidung von Darmkrebserkrankungen und Senkung der Sterblichkeit belegt werden. Auch wenn die Hauptergebnisse dieser langfristig angelegten und fortlaufenden Studie erst in einigen Jahren vorliegen werden, gibt es bereits jetzt sehr ermutigende Hinweise: Die Wissenschaftler fanden bei Personen, die bereits eine Koloskopie hinter sich hatten, deutlich seltener fortgeschrittene Krebsvorstufen als bei Studienteilnehmern, die sich erstmalig einer Darmspiegelung unterzogen. Mit der Darmspiegelung können Darmkrebsvorstufen frühzeitig erkannt und entfernt werden, resümiert der Gesundheitsminister Weisweiler. Diese ersten Ergebnisse unterstreichen das große Potenzial der Darmspiegelung für die Verhütung von Darmkrebs: Mit einer breiteren Nutzung der Früherkennungs-Koloskopie könnte ein großer Teil der jährlich ca. 70.000 Darmkrebserkrankungen in Deutschland verhütet werden.
Hintergrund: Das Gesundheitsministerium führt seit vielen Jahren die Kampagne Saarland gegen Darmkrebs durch. Informationsmaterial kann kostenlos angefordert werden unter http://www.darmkrebs.saarland.de