Berlin – Bei einem Test von Beratung und Pflege 21 ambulanter Pflegedienste schnitten zwei mit sehr gut, sechs mit gut, drei mit befriedigend und einer mit ausreichend ab. Neun weitere konnten nicht bewertet werden, weil sie der Veröffentlichung ihrer Daten zur Pflegequalität nicht zugestimmt hatten.
In Deutschland gibt es mehr als 11.000 ambulante Pflegedienste. Exemplarisch hat die Stiftung Warentest 21 dieser Dienste in Mülheim an der Ruhr getestet. Dabei stellte sich heraus, dass vor Abschluss eines Pflegevertrages nur zwei Dienste gut berieten, drei kamen über ein ausreichend nicht hinaus; mitunter offenbarten die Dienste erstaunliche Defizite. Erstmals veröffentlicht die Stiftung Warentest auch die Daten zur Pflegequalität. Die Medizinischen Dienste der Krankenversicherung (MDK) haben bisher schon regelmäßig überprüft, wie gut die Dienste die Pflegebedürftigen versorgen, doch die Ergebnisse waren aus Datenschutzgründen weitgehend unter Verschluss. Ab Herbst müssen sie im Internet veröffentlicht werden, allerdings wird dann nur noch bewertet, was zwischen Patient und Pflegedienst vereinbart wurde. Die Pflegedienste, die einer Veröffentlichung ihrer Daten bereits jetzt zugestimmt haben, überzeugten vielfach mit guten oder sogar sehr guten Leistungen. 9 der 21 getesteten Pflegedienste verweigerten allerdings die Zustimmung zur Veröffentlichung und erhielten deshalb kein Qualitätsurteil.
Die Stiftung rät, sich umfassend beraten zu lassen etwa bei einer Beratungsstelle, der Kommune oder einem Pflegestützpunkt. Vor Vertragsabschluss sollten pflegerische Angebote und Kosten mehrerer Pflegedienste verglichen werden. Außerdem sollte man sich bei der Pflegekasse nach den Ergebnissen der Pflegequalitätsprüfung erkundigen und dabei besonders die Ergebnisse bei den pflegerischen Leistungen und ärztlich verordneten Leistungen abfragen.
Der ausführliche Test und Tipps zu Pflegeverträgen finden sich in der Juli-Ausgabe der Zeitschrift test und im Internet unter http://www.test.de